Therapieziel-Absprache bei Colitis ulcerosa unerlässlich

Der unstetige Krankheitsverlauf verunsichert besondere jüngere Patienten und bedarf personalisierter Behandlungsansätze. Die Colitis ulcerosa gehört zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED).

Der unstetige Krankheitsverlauf verunsichert besondere jüngere Patienten und bedarf personalisierter Behandlungsansätze.

Die Colitis ulcerosa gehört zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Anders als beim Morbus Crohn bleibt die Entzündung bei der Colitis ulcerosa auf den Dickdarm und dort auf die Darmschleimhaut (Mukosa) beschränkt. Wie bei Morbus Crohn verläuft der Krankheitsverlauf allerdings in Schüben, so dass sich starke Beschwerden mit relativ symptomfreien Zeiten abwechseln können.

Die Prävalenz ist deutlich geringer als bei Morbus Crohn und liegt zwischen 3 bis 3,9 jährlichen Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner. Da insbesondere eine relativ junge Zielgruppe zwischen 15 und 24 Jahren von Colitis ulcerosa befallen sei und immer wieder beschwerdefreie Zeiten aufträten, sei es schwierig, Patienten zu einer hohen Therapietreue zu überzeugen, erläuterte Dr. Ulrike von Arnim, Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie am Universitätsklinikum Magdeburg, auf dem Viszeralmedizin-Kongress 2016 in Hamburg. Studien belegen eine geringere Adhärenz jüngerer im Vergleich zu älteren Patienten.

Insgesamt notiert von Arnim eine enorme Unsicherheit bei Patienten, was deren Erkrankung betrifft. Sie empfiehlt deshalb, sich ausgiebig mit jedem einzelnen Patienten auseinander zu setzen und Therapieziele mit ihnen detailliert abzusprechen. Vor allem gelte es, die individuelle psychische Belastung zu berücksichtigen. Während für manche Patienten häufigere Toilettenbesuche keine Minderung der Lebensqualität darstellten, sei bei anderen die Angst vor Blut und Schleim im Stuhl sehr dominant. Medikamente helfen, die Krankheit zu kontrollieren.