Akute demyelinisierende inflammatorische Polyradikuloneuropathie

Die akute demyelinisierende inflammatorische Polyradikuloneuropathie (AIDP) ist die häufigste Form des Guillian-Barre-Syndroms. Es kommt zur Infiltration des Nervengewebes durch Lymphozyten und Makrophagen, die eine Zerstörung des Myelins zur Folge haben.

Diese entzündliche Neuropathie lässt sich in drei Phasen aufgliedern. In den ersten beiden Phasen liegt eine graduelle Steigerung der Symptome vor; die dritte Phase wird als Erholungsphase bezeichnet, da hier eine langsame Rückbildung der Symptome erfolgt.

Die akute demyelinisierende inflammatorische Polyradikuloneuropathie beginnt meist mit Glieder- und Rückenschmerzen sowie Taubheitsgefühlen. Es folgen aufsteigende, symmetrische motorische Paresen. Paresen der Atem- und Schluckmuskulatur sind lebensbedrohlich und brauchen intensivmedizinische Betreuung.

Neben dem willkürlichen Nervensystem kann auch das vegetative Nervensystem betroffen sein, mit kardialer, gastrointestinaler oder anderer autonomer Dysregulation. Insgesamt liegt die Mortalität zwischen 5 und 15%. Das Ausmaß der Manifestation ist sehr variabel (von kaum spürbaren Einschränkungen bis hin zu schweren Paresen großer Teile des Körpers).

Bei einem Großteil der Patienten bildet sich die Symptomatik im Verlauf von Tagen bis hin zu Monaten vollständig zurück.