Marburg hämorrhagisches Fieber

Das, durch das Marburg-Virus ausgelöste, Marburg-Fieber ist eine schwere hämorrhagische Krankheit, die mit Unwohlsein und Fieber beginnt und dann mit gastrointestinalen Symptomen, Schock und Blutungen zu einem Multiorganversagen führen kann. 

Die Erkrankung wurde meist in kleinen Ausbrüchen von weniger als 50 Fällen in Zentralafrika diagnostiziert. Eine größere Krankheitswelle trat 2004 bzw. 2005 in Angola auf. Hier wurden über 250 Fälle festgestellt.

Die Inkubationszeit liegt im Durchschnitt bei etwa 8 Tagen, und endet mit dem Auftreten von verschiedenen unspezifischen Symptomen, wie Unwohlsein, Fieber, Brustschmerzen, Kopfschmerzen, sowie Myalgie und Arthralgie. Gastrointestinale Symptome, wie Diarrhö, Erbrechen, Leibschmerzen und teilweise makulopapuläre Exantheme folgen zügig. Bei einem schweren Krankheitsverlauf zeigen sich Blutungen, neurologische Symptome, Schock und Multiorganversagen. Viele Patienten leiden unter milder bis mäßiger Leukopenie und Thrombozytopenie, sowie einer disseminierten intravaskulären Koagulation. 

Virale hämorrhagische Fieber können von 25 verschiedenen Viren ausgelöst werden. Wie das Ebolavirus gehört auch das Marburg-Virus in die Familie der Filoviridae. Es wird vermutet, dass der Erreger beim unbewussten Kontakt mit dem Exkrementen oder Speichel von Flughunden übertragen wird. Risikofaktoren sind das Betreten von Höhlen, die von Flughunden bewohnt werden, sowie der Kontakt zu Affen, die mit Flughunden in Berührung kamen. Die Virus-Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt durch den direkten Kontakt zu infiziertem Blut oder Körperflüssigkeiten. 

Die Letalität der erkrankten Personen liegt bei über 80%. Jedoch ist festzustellen, dass bei einer Krankheitswelle in Europa, ausgelöst durch importierte Affen, die Letalität bei nur 22% lag. Faktoren, die die Letalität negativ beeinflussen sind Schock, Blutungen, neurologische Symptome, hohe Asparat-Aminotransferase-Werte, hohe Virämie und Schwangerschaft. Während die Patienten normalerweise keine Langzeitschäden davontragen, kann die Rekonvaleszenz bis zu ein Jahr dauern.