Niemann-Pick-Krankheit Typ C

Die Niemann-Pick-Krankheit Typ C (NP-C) ist eine seltene autosomal- rezessiv vererbte neurodegenerative Erkrankung. Sie gehört zur Gruppe der lysosomalen Speicherkrankheiten und ist durch einen progressiven Verlauf und insbesondere neuropsychiatrische Symptome gekennzeichnet.

Verursacht wird die Erkrankung in 95% der Fälle durch eine Mutation des NP-C1-Gens und zu 5 % des NP-C2-Gens. Die Folge ist eine Beeinträchtigung des intrazellulären Lipidtransports. In den Lysosomen wird unverestertes Cholesterin gespeichert, es kommt zu einer intrazellulären Akkumulation und zu einer verzögerten Sphingomyelin-Verstoffwechselung.

Die klinische Symptomatik ist außerordentlich heterogen und das mögliche Manifestationsalter der Erkrankung reicht von der Perinatalperiode bis hin zum Erwachsenenalter.

Erstsymptome einer NP-C Erkrankung in der Perinatalperiode können eine Hepatosplenomegalie sowie ein prolongierter, cholestatischer neonataler Ikterus sein. Der Ikterus bildet sich in der Regel spontan zurück, kann aber auch bis zu einem fulminanten Leberversagen fortschreiten. Auch im frühen Kindesalter kann die Erkrankung erstmals durch eine Hepatosplenomegalie auffallen.

Weiterhin können erste neurologische Symptome auftreten, hierzu zählen insbesondere die verzögerte motorische Entwicklung bzw. der Verlust der erlernten motorischen Fähigkeiten. Auch eine zentrale Muskelhypotonie ist typisch. Im späteren Kindesalter stehen eine verzögerte Sprachentwicklung, Ataxie mit Sturzneigung und die Entwicklung einer progredienten Demenz im Vordergrund.

Bei bis zu 80 % der Patienten kann eine supranukleäre vertikale Blickparese (VSGP) beobachtet werden, welche als ein früher Hinweis auf einen neurodegenerativen Prozess gewertet werden kann. Bei späterem Krankheitsbeginn während der Adoleszenz imponieren meist psychiatrische Symptome wie akute Psychosen mit audiovisuellen Halluzinationen, bipolare Störungen oder Depressionen.

Die Prognose ist abhängig vom Beginn der neurologischen Symptome, je früher diese auftreten desto schlechter die Prognose.