Talquetamab plus Daratumumab bei multiplem Myelom

Talquetamab plus Daratumumab zeigte bei stark vorbehandelten Patient:innen mit refraktärem multiplem Myelom (MM) ein dauerhaftes und tiefes Ansprechen. Außerdem war das Kombinationsschema gut verträglich und wies keine überlappende Toxizität auf.

TRIMM-2-Studie mit günstigen Ergebnissen

Talquetamab plus Daratumumab zeigte bei stark vorbehandelten Patient:innen mit refraktärem multiplem Myelom (MM) ein dauerhaftes und tiefes Ansprechen. Außerdem war das Kombinationsschema gut verträglich und wies keine überlappende Toxizität auf. Diese neuartige duale Therapie ist daher eine vielversprechende Option für die Behandlung von Patient:innen mit MM1.

Daratumumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der auf CD38 abzielt, und Talquetamab ist der erste T-Zellen-umlenkende Antikörper seiner Klasse, der auf GPRC5D- und CD3-Rezeptoren abzielt, erklärte Dr. Ajai Chari (Mount Sinai School of Medicine, NY, USA), Hauptautor der aktuellen Studie.

Die multizentrische, offene Phase-1b-Studie TRIMM-2 (NCT04108195) untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit eines Kombinationsschemas aus Daratumumab (subkutan, wie auf dem Etikett angegeben) plus Talquetamab (subkutan, in drei möglichen Schemata: 400 μg/kg, alle 2 Wochen; 400 μg/kg, jede Woche; oder 800 μg/kg, alle 2 Wochen). Insgesamt wurden 29 stark vorbehandelte Patient:innen in die Studie aufgenommen. Ein hoher Anteil der Patient:innen hatte zuvor eine Anti-BCMA-Therapie erhalten (55,2%) oder war als Anti-CD38-refraktär (65,5%) oder Dreifachklassen-refraktär (51,7%) eingestuft.

Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 4,2 Monaten lag die Gesamtansprechrate für das Kombinationsschema aus Talquetamab plus Daratumumab zwischen 77,8% und 85,7%, abhängig von der verabreichten Talquetamab-Dosis. Darüber hinaus war das Ansprechen auf die Therapie bei einem signifikanten Anteil der Patient:innen dauerhaft und tiefgreifend: zwischen 11,1% und 28,6% der Patient:innen zeigten ein vollständiges Ansprechen und 40% bis 55,6% der Patientenpopulation ein sehr gutes Teilansprechen.

 

Das Kombinationsschema war gut verträglich, und es wurden keine neuen Sicherheitsprobleme gemeldet. Darüber hinaus wurden keine sich überschneidenden Toxizitäten beobachtet. Eine Neutropenie oder Thrombozytopenie beliebigen Grades trat bei 41,4% bzw. 34,5% der Patient:innen auf. Diese Ereignisse klangen bei der Mehrzahl der Patient:innen ab. Eine Person brach die Behandlung aufgrund eines hämatologischen unerwünschten Ereignisses (AE) ab.

Zytokinfreisetzungssyndrom (55,2%, alle Grad 1 oder 2), Dysgeusie und hautbezogene Störungen waren die häufigsten nicht-hämatologischen Nebenwirkungen. Infektionen wurden bei 10 Patienten gemeldet, von denen 3 als Grad 3 oder höher eingestuft wurden. Die Ergebnisse dieser Phase-1b-Studie deuten darauf hin, dass der neuartige immuntherapeutische Ansatz von Talquetamab plus Daratumumab für die Behandlung von MM vielversprechend ist.

Quellen:
1. Chari A, et al. Phase-1b-Ergebnisse für subkutanes Talquetamab plus Daratumumab bei Patienten mit rezidiviertem/refraktärem Multiplem Myelom. O653, ASH 2021 Scientific Sessions, 11-14 Dezember.