Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat deutsche Ärzte zur strikten Einhaltung der Dosierungshinweise und Kontraindikationen bei der Anwendung von Angusta (Misoprostol) aufgerufen. Hintergrund sind Meldungen von schwerwiegenden Nebenwirkungen bei 28 , darunter zwei Todesfälle (eine Mutter und ein Kind). Das BfArM betont, dass einige Fälle Hinweise auf Überdosierung und insbesondere die Nichteinhaltung der empfohlenen zeitlichen Dosierungsabstände aufweisen. Auch die kontraindizierte Anwendung bei bereits eingesetzten regelmäßigen und schmerzhaften Wehen wurde als Risikofaktor identifiziert.
Zu den dokumentierten schweren unter Misoprostol-Anwendung zählen Uterus-Hyperstimulation (Wehensturm), Verringerung der fetalen Herzfrequenz, vorzeitige Plazentaablösung, Uterusruptur und neonatale Asphyxie. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) empfiehlt, mit einer niedrigen Anfangsdosis von 25 Mikrogramm (eine Tablette) zu beginnen und die individuelle Reaktion der Patientin sorgfältig zu beobachten, bevor weitere Dosen verabreicht werden. Experten raten zudem, die Tageshöchstdosis von 200 Mikrogramm nur in Ausnahmefällen zu überschreiten.
Für eine sichere Anwendung ist eine engmaschige Überwachung der Patientinnen essentiell. Vor Beginn der Einleitung sollte für mindestens 30 Minuten ein CTG geschrieben werden, und bei Auftreten relevanter Wehen ist eine erneute CTG-Kontrolle indiziert. Fachleute empfehlen, Patientinnen nach Gabe von Angusta für 30-45 Minuten mittels CTG zu überwachen. Das BfArM betont, dass Angusta bei regelmäßigen und schmerzhaften Wehen nicht mehr eingesetzt werden darf, da diese bereits den sbeginn markieren können.
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