Indonesien: Verstorbenes Baby von Motorradfahrern aus Klinik geholt

Aus Protest gegen den Umgang mit einem verstorbenen Baby hat eine Gruppe von Motorradtaxi-Fahrern in Indonesien ein Krankenhaus gestürmt. Mehrere Dutzend Männer holten den Leichnam des sechs Monate alten Kindes nach Berichten lokaler Medien aus der Klinik.

Leichenfreigabe angeblich aufgrund von ausstehenden Rechnungen nicht erfolgt

Aus Protest gegen den Umgang mit einem verstorbenen Baby hat eine Gruppe von Motorradtaxi-Fahrern in Indonesien ein Krankenhaus gestürmt. Mehrere Dutzend Männer holten den Leichnam des sechs Monate alten Kindes nach Berichten lokaler Medien aus der Klinik.

Das Krankenhaus hatte sich geweigert, den Leichnam des kleinen Jungen namens Alif freizugeben, angeblich, weil eine Rechnung in Höhe von umgerechnet etwa 1.600 Euro noch nicht bezahlt war. In Indonesien, dem weltweit bevölkerungsreichsten islamischen Land, ist es üblich, dass Tote so bald wie möglich verbrannt werden. Die Beisetzung fand dann auch umgehend statt.

Laut Klinik ging es nicht ums Geld, sondern um fehlende Unterlagen

Im Gesundheitssystem des riesigen Inselstaats kommt Streit um Rechnungen häufiger vor. Das Baby war nach einer Operation im M-Djamil-Krankenhaus der Stadt Padang gestorben. Die Mutter des Kindes, Dewi Surya, sagte einer Lokalzeitung: "Wir wussten überhaupt nicht, wann er nach Hause gebracht wird." Schließlich kamen die Fahrer zu Hilfe.

Einer der Männer, Warardiansyah, sagte, dies sei aus "humanitären Gründen" geschehen. "Wir sind Menschen. Was wäre, wenn das unser Kind gewesen wäre? In einem solchen Fall sollte das Krankenhaus großzügiger sein." Die Klinik sprach von einem "Missverständnis". Ein Kliniksprecher sagte: "Es ging nicht ums Geld. Es haben ein paar Unterlagen gefehlt."