Escherichia coli und Dickdarmkrebs

Neue Studien konzentrieren sich auf die Chromosomensequenz pks+ im Bakterium E. coli, die mit der Entstehung von Dickdarmkrebs in Verbindung gebracht wird. Mutationen, die mit dieser Sequenz verbunden sind, beeinflussen wichtige Tumorgene.

Neue Erkenntnisse: Rolle von E.coli pks+ bei der Entstehung von Darmkrebs

Die pks+-Chromosomsequenz, die in dem Bakterium Escherichia coli (E.Coli) vorkommt, scheint zur Entstehung von Darmkrebs beizutragen. Insbesondere besteht ein Zusammenhang zwischen Mutationen, die mit ihrem Vorhandensein in Verbindung stehen, und Veränderungen in bestimmten Genen, die für diese Art von Tumor charakteristisch sind. Diese Entdeckung könnte innovative Möglichkeiten für Präventionsstrategien und personalisierte Therapien bieten, vor allem in Anbetracht der Zunahme von Dickdarmkrebs, insbesondere bei jungen Erwachsenen.

Die Bedeutung von E.coli pks+ Mutationen

Dies ist das Ergebnis der Studie mit dem Titel Contribution of pks+ E.coli mutations to colorectal carcinogenesis (Beitrag von pks+ E.coli-Mutationen zur kolorektalen Karzinogenese), die soeben in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde und dank der Zusammenarbeit zwischen dem Institute of Cancer Research (London), Human Technopole und der Universität Mailand-Bicocca durchgeführt wurde. Das Forschungsteam wurde von Bingjie Chen (London), Daniele Ramazzotti (Milano-Bicocca), Trevor A. Graham (London) und Andrea Sottoriva (Human Technopole) geleitet.

Die Forschung konzentrierte sich auf die Entstehung von Darmkrebs, indem die Rolle des Bakteriums Escherichia coli (E.coli) bei der Tumorentstehung analysiert wurde. Einige Stämme von Escherichia coli enthalten nämlich ein Enzym namens Polyketidsynthetase (E. coli pks+), das für das Molekül Colibactin, eine DNA-toxische Verbindung, kodiert. Die Studie ergab insbesondere, dass Mutationen, die mit dem Vorhandensein von E. coli pks+ verbunden sind, mit spezifischen Veränderungen in einigen wichtigen Darmkrebsgenen korrelieren.

Analysen des Genoms gesunder Schleimhäute von Krebspatienten ergaben ebenfalls ausgeprägte Mutationssignaturen, die mit der genotoxischen Wirkung des Bakteriums übereinstimmen. Dieses Phänomen, das in der normalen Schleimhaut von Krebspatienten bisher wenig erforscht wurde, erweist sich als möglicher Auslöser von Mutationen, die zur Entstehung von Darmkrebs beitragen.

"Diese Ergebnisse zeigen, dass E.coli pks+ ein Schlüsselelement in der Darmkrebsentstehung sein könnte. - betont Daniele Ramazzotti, einer der Hauptautoren der Studie. "Dies bietet nicht nur eine neue Perspektive auf die Komplexität der Entstehung von Darmkrebs, sondern könnte auch den Weg für die Entwicklung neuer Risikobiomarker für diese Krankheit ebnen. Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Darmmikrobiota und der Tumorbildung könnte in der Tat innovative Möglichkeiten für personalisierte Präventions- und Therapiestrategien bieten, insbesondere in Anbetracht der Zunahme von Dickdarmkrebserkrankungen, vor allem bei jungen Erwachsenen.

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