Risikofaktor Biologika: kardiovaskuläre Ereignisse bei Rheumapatienten

Rheumapatientinnen und -patienten, die mit Biologika behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Das ist an sich nichts neues. Doch wie hoch die Gefahr wirklich ist, zeigt eine neue Studie.

Biologika, Rheumatoide Arthritis und Herzerkrankungen

Rheumatoide Erkrankungen sind auf dem Vormarsch

In Deutschland werden rheumatoide Erkrankungen immer häufiger. Doch warum ist das wichtig für Kardiologen? 

Viele Menschen, die an RA oder anderen Autoimmunerkrankungen aus dem rheumatologischen Formenkreis leiden, haben auch eine Herzbeteiligung. Und nicht nur das. Werden sie mit Biologika, oder bDMARDs (biologic disease-modifying antirheumatic drugs) behandelt, steigt das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Ereignisse deutlich.

Das Herz ist deutlich gefährdet unter Biologika-Therapie

Viele RA-Patienten profitieren von der Einnahme von bDMARDs. Doch diese Medikamente sind nicht ganz ohne Nebenwirkungen. Die Inzidenz von akuten Koronarsyndromen sowie anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen unter Biologika-Therapie hat nun eine aktuelle Studie aus Skandinavien untersucht.

Das – wahrscheinlich für viele überraschende – Ergebnis: RA-Erkrankte, die Biologika einnehmen, haben ein fast 80 % erhöhtes Risiko für akute kardiologische Ereignisse als die Allgemeinbevölkerung. Die Analyse basiert auf einer großen Kohorte von über 24.000 Menschen und einem Follow-Up-Zeitraum von fünf Jahren.

Keine große Variation zwischen den verschiedenen Medikamenten

Die Studienautoren gingen auch der Frage nach, ob verschiedene bDMARDs mit unterschiedlichen Risiken für kardiovaskuläre Ereignisse verbunden sind. Die Antwort lautet hier: nein. Es machte in der Studie keinen Unterschied, welches Biologikum der Erkrankte einnahm. 

Fazit für die Praxis

Die Daten verdeutlichen einmal mehr, wie wichtig eine kardiologische Mitbehandlung von Patientinnen und Patienten mit rheumatischen Erkrankungen ist. Insbesondere sollte das hohe Risiko für akute kardiale Ereignisse mitberücksichtigt und entsprechende präventive Maßnahmen ergriffen werden.
 

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