Verdacht auf: Ich weiß es nicht! Tipps zur Patientenkommunikation

Nicht alle Krankheitssymptome sind immer klar und eindeutig. Häufig kommen verschiedene Differenzialdiagnosen infrage. Wie kommuniziert man diagnostische Unsicherheit am besten?

4 Beispiele für diagnostische Unsicherheit

Diagnostische Unsicherheit ist nicht selten

Manche Diagnosen in der Medizin sind Blickdiagnosen oder einfach zu stellen. Vor allem dann, wenn alle Kriterien erfüllt sind, besteht in der Regel kein Zweifel. Doch das ist nicht immer der Fall. Häufig kommen verschiedene Ursachen für die Beschwerden eines Menschen in Betracht. Dann ist die Diagnosestellung oft nicht so einfach – besonders, wenn etwas komplexere Erkrankungen im Raum stehen. So kommt es durchaus nicht selten vor, dass eine Arbeitsdiagnose erstellt wird, ohne dass der behandelnde Arzt sicher ist, auf dem richtigen Pfad zu sein. Das hat natürlich nichts mit der Fähigkeit des Mediziners zu tun, sondern liegt einfach an der Natur mancher Erkrankungen und den Fortschritten der Medizin. Je mehr Untersuchungen man macht, desto mehr Alternativdiagnosen kommen möglicherweise infrage. 

Keine einfache Situation für Patienten

Wenn Ärzte sich der Diagnose nicht 100% sicher sind, kann dies für Patienten häufig belastend sein. Die diagnostische Unklarheit kann die Betroffenen verunsichern und das Vertrauen in ihren Behandler erschüttern. Deshalb ist es umso wichtiger, effektive Kommunikationsmethoden für solche Situationen zu finden, damit beide Seiten auf Augenhöhe miteinander sprechen können. 

Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Patienten

Genau dies hat sich nun ein Team aus Boston in den USA vorgenommen. Hier entwickelten Teams aus Hausärzten und Patienten ein Kommunikationstool für vier Fallvignetten, in denen eine diagnostische Unsicherheit häufig auftritt: vergrößerter Lymphknoten bei Zustand nach Lymphom, neu aufgetretene Kopfschmerzen, Fieber und oberer Atemwegsinfekt sowie Rückenschmerz.

Sechs wichtige Informationen sind relevant

Im Verlauf wurde deutlich, dass folgende sechs Informationen besonders wichtig sind:

Gute Annahme des Tools

Die im Team entwickelten Broschüren wurden schließlich an 15 Patientinnen und Patienten getestet. Die Erkrankten reagierten positiv auf die ihnen zur Verfügung gestellten Informationen. Ebenso ließ sich das Tool gut in den Arbeitsalltag der Mediziner integrieren. 

Fazit für die Praxis

Wenn eine Diagnose nicht klar ist, ist es wichtig, dies mit dem Betroffenen zu besprechen. Hier kommt es ebenso auf das „Wie“ an. Die Studienautoren haben sechs essenzielle Informationen identifiziert, die es zu kommunizieren gilt. Das Erstellen und das Nutzen von Broschüren kann in manchen Fällen hilfreich sein. 

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