DKV-Report 2025: Nur 2% der Deutschen leben gesund

Der aktuelle DKV-Report zeigt besorgniserregende Trends im Gesundheitsverhalten der Deutschen. Hausärzte könnten bei der Prävention unterstützen.

Sitzende Lebensweise als größter Risikofaktor

Der achte DKV-Report, eine repräsentative Umfrage der DKV Deutsche Krankenversicherung AG, der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Würzburg, gibt Aufschluss über das Gesundheitsverhalten in Deutschland. Die Ergebnisse des Reports sind ernüchternd: Nur zwei Prozent der Deutschen leben rundum gesund. Die Untersuchung analysierte die Bereiche körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen, und Stressverhalten.

Der Bericht zeigt: Die Menschen in Deutschland sitzen im Durchschnitt mehr als 10 Stunden täglich – ein neuer Höchststand und fast zwei Stunden mehr als noch vor zehn Jahren. Die durchschnittliche tägliche Sitzdauer ist von 598 Minuten im Jahr 2023 auf 613 Minuten im Jahr 2025 gestiegen. Nur etwa 30% der "Vielsitzer" schaffen es, dieses Verhalten durch ausreichende körperliche Aktivität zu kompensieren. Die Kombination aus Ausdauer- und training, wie von der WHO empfohlen, erreicht nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung (32%).

Ernährung, Stress und Suchtmittel als Herausforderungen

Neben dem smangel zeigen sich weitere problematische Muster: Nur etwa ein Drittel der Deutschen ernährt sich gemäß den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Bei der Stressbewältigung erreicht nur ein Fünftel (20%) gesunde Werte – ein Tiefstwert. 

Positiver sieht es beim Verzicht auf Suchtmittel aus: 80% der Befragten nicht, und 29% konsumieren keinen Alkohol. In der Gesamtbetrachtung leben jedoch nur 2% der Deutschen "rundum gesund". Auffällig sind die Unterschiede nach Geschlecht und Bildungsstand: Während 3% der Frauen alle Kriterien für einen gesunden Lebensstil erfüllen, sind es bei Männern nur 1%. Bei Akademikern liegt der Wert bei 5%, während bei Hauptschulabsolventen niemand alle Kriterien erfüllt.

Praxisrelevante Implikationen

Die Ergebnisse des DKV-Reports zeigen, dass präventive Beratungsansätze intensiviert werden sollten. Wichtig ist die Aufklärung über die gesundheitlichen Folgen langen Sitzens, das mit erhöhten Risiken für Herzinfarkt, Schlaganfall und Typ-2- verbunden ist. Konkrete Handlungsempfehlungen zur Sitzzeitreduzierung im Alltag und zur Integration von Bewegung können helfen. 

Ebenso wichtig ist die zielgruppenspezifische Ansprache: Männer benötigen verstärkt Unterstützung bei der Umsetzung eines gesunden Lebensstils, während bei Patienten mit niedrigerem Bildungsstand auf besonders niedrigschwellige Ansätze geachtet werden sollte. Die Verordnung von skursen und die Vernetzung mit Sportangeboten können wichtige Ergänzungen darstellen.

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