Lauterbach: "Pandemiebewältigung ist die wichtigste Aufgabe"

Amtsübergabe im Bundesgesundheitsministerium: Karl Lauterbach nennt neben der Pandemiebewältigung die personelle Aufrüstung in Medizin und Pflege als wichtigste Aufgabe.

Neuer Gesundheitsminister ist sich der umfangreichen Aufgaben bewusst

Amtsübergabe im Bundesgesundheitsministerium: Karl Lauterbach nennt neben der Pandemiebewältigung die langfristige personelle Aufrüstung in Medizin und Pflege als wichtigste Aufgabe.

Als "wichtigste Aufgabe" in seinem neuen Amt als Bundesgesundheitsminister hat Karl Lauterbach am Mittwochnachmittag bei der Amtsübernahme die Bewältigung der Covid-19-Pandemie identifiziert und damit eine eindeutige Priorität vorgegeben. Notwendig im Einzelnen sei es,

In der abgelaufenen Legislaturperiode sei  vom Bundesgesundheitsministerium großartige Arbeit geleistet worden, so Lauterbach. Als Folge der ersten drei Wellen habe es in Deutschland eine Übersterblich von vier Prozent gegeben, in anderen europäischen Ländern habe sie bei acht bis elf Prozent gelegen.

Generell bedürfe es einer "Aufrüstung des Gesundheitswesens" und mehr junger Menschen, die einen Gesundheitsberuf anstreben. Als weitere prioritäre Aufgaben nannte Lauterbach:

Sein Arbeitsstil werde teamorientiert sein. Ausgehend von seiner Herkunft aus der Wissenschaft sei er davon überzeugt, dass auch Politik evidenzbasiert sein müsse.

Lauterbach und der scheidende Gesundheitsminister Jens Spahn betonten gemeinsam ihre gute Zusammenarbeit der vergangenen Jahre. Spahn, der 2018 mit einem ambitionierten Reformprogramm gestartet war, wurde Anfang 2020 nach eigenem Bekenntnis durch die Covid-Pandemie mit einer Herausforderung konfrontiert, "für die das BMG strukturell nicht hinlänglich aufgestellt war". Deutschland verfüge über eine gute Individualmedizin, eine dringende Verbesserung sei aber beim Öffentlichen Gesundheitswesen und bei der Fähigkeit zur Bewältigung von Katastrophen  notwendig. "Wir brauchen ein neues Verständnis für existenzielle Herausforderungen, die rasche Interventionen erfordern", so Spahn.

Neue Personalien

Unterdessen sind die ersten personellen Entscheidungen zur Neubesetzung der Leitungsebene im BMG gefallen. Neue beamtete Staatssekretärin – sie gehört zur Amtsleitung des Hauses – wird Dr. Antje Draheim (SPD), die erst vor wenigen Wochen zur Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport in Mecklenburg-Vorpommern berufen worden war; zuvor war sie als Staatssekretärin von Juni 2019 bis November 2021 Bevollmächtigte des Landes beim Bund.  Die 51-Jährige ist promovierte Verwaltungswissenschaftlerin und hat in Potsdam und Tübingen Rechtswissenschaften studiert. Sie erhält für den Übergang Unterstützung durch den bisherigen Staatssekretär Dr. Thomas Steffen.

Zu neuen Parlamentarischen Staatssekretären wurden die SPD-Gesundheitspolitiker Sabine Dittmar und Edgar Franke ernannt. Die Hausärztin Dittmar war seit 2018 gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Bundestag. Edgar Franke war von 2014 und 2018 Vorsitzender des Bundestagsgesundheitsausschusses.