Oxidativer Stress bei Schlafmangel: Probiotika können helfen

Viele Menschen leiden im Laufe ihres Lebens an Schlafmangel oder Schlafentzug. Der daraus resultierende oxidative Stress kann eine zellschädigende Wirkung haben. Eine aktuelle Studie hat nun untersucht, ob Probiotika hier helfen können.

Folgen von Schlafmangel

Zu wenig Schlaf ist verantwortlich für Zellschäden

Fast jeder kennt Schlafmangel aus der eigenen Erfahrung. Während eine oder zwei schlechte Nächte jedoch meist noch gut überbrückbar sind, sieht es bei einem chronischen Schlafdefizit etwas anders aus. Es gibt viele Gründe, warum Erwachsene nicht ausreichend schlafen. Von einem hektischen Lebensstil mit zu vielen Verantwortlichkeiten über nachts aufwachende Kinder bis hin zu Schichtarbeit sind viele Gründe vertreten. 

Dass der verlorene Schlaf negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, liegt auf der Hand. So begünstigt er die Entstehung von chronischen Krankheiten wie Hypertonie oder bringt den Hormonhaushalt durcheinander. Doch auch auf Zellebene richtet der Schlafmangel Schaden an: es kommt zu oxidativem Stress und ausgedehnten entzündlichen Reaktionen. 

Probiotika als Schadensregulierer?

Probiotika genießen einen exzellenten Ruf – aus mehreren Gründen. In der letzten Zeit wurde immer mehr auch über ihre anti-oxidativen und anti-entzündlichen Wirkungen berichtet. 

Daher ist es naheliegend, dass Forscher der Frage nachgegangen sind, ob Probiotika auch vor Zellschäden, die durch Schlafmangel hervorgerufen wurden, schützen können. 

Studie im Mausmodell

Getan haben sie dies im Mausmodell. Hierbei teilten sie die Mäuse zunächst in zwei Gruppen: eine, die normal schlafen konnte und eine, deren Schlaf über sieben Tage hinweg reduziert wurde. Beiden Gruppen wurde dann entweder eine Tinktur aus verschiedenen Probiotika (SLAB51) oder Wasser verabreicht.

Abschließend wurden verschiedene Parameter wie Lipide, DNA-Oxidation, Level an anti-inflammatorischen Zytokinen und Hormonspiegel der Darm-Hirn-Achse an den Mäusehirnen gemessen. Auch die Morphologie und Dichte von Mikroglia wurde untersucht.

Gute Outcomes mit Probiotika

Die Studie bestätigte, dass Schlafmangel zu oxidativen und entzündlichen Zellschäden führt. Daraus resultiert eine Imbalance der Darm-Hirn-Hormon-Achse. Die Mäuse, die SLAB51 erhalten hatten, waren jedoch resistenter gegen diese Schäden. So kam es in dieser Gruppe zu weniger stressbedingten Zellschädigungen. Vielmehr steigerte das Probiotikum die anti-oxidative Resistenz des Gehirns. 

Darüber hinaus war die Probiotika-Mixtur in der Lage, die Darm-Hirn-Hormon-Achse wieder auszubalancieren und so entzündliche Reaktionen, die der Schlafmangel hervorgerufen hatte, zu reduzieren. 

Studie belegt Nutzen von Probiotika

Die Daten der Studie bieten einen interessanten Ansatzpunkt für die Supplementation mit Probiotika bei Menschen mit Schlafmangel. Die meisten dieser Arzneistoffe sind gut verträglich und nebenwirkungsarm. Die Studie legt nahe, dass dadurch der oxidative und entzündliche Zellstress reguliert werden kann. 
 

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