Bundesärztekammer für Impfpflicht und zusätzliche Beschränkungen

Die Bundesärztekammer hat sich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ausgesprochen. Eine sehr hohe Impfquote stelle die einzige Möglichkeit dar, aus der Lockdown-Endlosschleife mit psychosozialen Kollateraleffekten herauszukommen.

Jeder Tag zählt für die Bundesärztekammer

Die Bundesärztekammer hat sich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ausgesprochen. "Eine sehr hohe Impfquote stellt die einzige Möglichkeit dar, aus der Lockdown-Endlosschleife mit massiven psychosozialen Kollateraleffekten insbesondere für Kinder und Jugendliche herauszukommen", heißt es in einem Schreiben des Präsidiums an die Teilnehmer der Bund-Länder-Beratungen vom Dienstag.

Der Bund müsse unverzüglich gesetzliche Regelungen für eine verfassungsrechtlich abgesicherte Impfpflicht für alle Erwachsenen schaffen, bei denen keine medizinischen Gegenanzeigen vorliegen. "Wer der Impfpflicht nicht nachkommt, muss mit spürbaren Restriktionen bei der Teilnahme am öffentlichen und gewerblichen Leben rechnen." Die Spitze der Bundesärztekammer um Präsident Klaus Reinhardt mahnt in dem Schreiben außerdem: "Um einen akuten Gesundheitsnotstand zu verhindern und Lockdowns zu vermeiden, zählt jetzt jeder Tag." Daher sollten Bund und Länder bundesweit geltende Sofortmaßnahmen fassen.

Für Ungeimpfte müssten umfangreiche Kontaktbeschränkungen im privaten, beruflichen und öffentlichen Bereich kommen. Für Geimpfte und Genesene seien in Bars, Restaurants, bei Sportaktivitäten und bei Kulturveranstaltungen in Innenräumen zusätzliche Schutzvorgaben notwendig. Großveranstaltungen auch im Freien wie Konzerte oder Sportereignisse seien zu untersagen oder müssten ohne Zuschauer stattfinden. Wegen steigender Infektionszahlen auch unter Kindern und Jugendlichen sei eine Maskenpflicht im Unterricht unumgänglich.