"Fitte Arterien" durch Marathon-Training?

Es lohnt sich, an den guten Neujahrvorsätzen festzuhalten. Denn die Teilnahme an einem Marathon wirkt sich bei Neuanfängerinnen und Neuanfängern überaus positiv auf die arterielle Gesundheit aus.

Blutgefäße um bis zu vier Jahre "verjüngen"

Es lohnt sich, an den guten Neujahrvorsätzen festzuhalten. So weisen die Ergebnisse einer britischen Studie auf, dass die Vorbereitung auf und die Teilnahme an einem Marathon sich bei NeuanfängerInnen überaus positiv auf die arterielle Gesundheit auswirken: Das „Alter der Blutgefäße“ kann somit um bis zu vier Jahre gesenkt werden.

In seinen Untersuchungen ging es dem Forschungsteam darum, herauszufinden, ob die sportliche Vorbereitung auf einen Marathon bei NeuanfängerInnen einer altersbedingten arteriellen Gefäßsteifigkeit positiv entgegenwirken kann. Für die Studie wurden 138 NeuanfängerInnen herangezogen, die beabsichtigten, am Londoner Marathon teilzunehmen.

Die StudienteilnehmerInnen, die allesamt gesund, aber untrainiert waren, bereiteten sich über einen Zeitraum von 6 Monaten auf den Marathon vor. Die medizinischen Beobachtungen erfolgten über den Trainingszeitraum und bis zwei Wochen nach Ende des Marathons. Der zentrale Blutdruck und die arterielle Gefäßsteifigkeit wurden mittels Elastographie aufgezeichnet. Das biologische "Alter der Blutgefäße" wurde auf Grundlage der Relation "Alter zu Gefäßsteifigkeit" ermittelt.

Vorteile einer sportlichen Betätigung überflügeln die Risiken

Die 138 ProbandInnen waren zwischen 21 und 69 Jahre alt. 49% der LäuferInnen waren männlich, 51% weiblich. Die Trainingseinheiten reichten von 6 bis 13 Meilen pro Woche. Anschließend an das Training schlossen alle StudienteilnehmerInnen den Marathon erfolgreich ab, im Durchschnitt benötigten sie 4,5 bis 5,5 Stunden für die Strecke von 42,195 Kilometern.

Die Messungen der ForscherInnen ergaben, dass durch das Training der systolische und diastolische Blutdruck um 4 mmHg bzw. 3 mmHg gesenkt werden konnten. Hinsichtlich des "arteriellen Alters" konnte das Forschungsteam somit feststellen, dass dieses durch das Marathon-Training um 3,9 bzw. 4 Jahre reduziert war. Bei älteren männlichen Teilnehmern mit langsameren Laufzeiten waren die positiven Auswirkungen am größten.

Hinsichtlich der Risiken eines Marathon-Trainings für Personen mit medizinischen Vorgeschichten äußerte sich Dr. Charlotte Manisty, die leitende Studienautorin, folgendermaßen: "Menschen mit Herzerkrankungen oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen sollten zunächst mit ihren ÄrztInnen sprechen. Für die meisten Menschen gilt allerdings: Die Vorteile einer sportlichen Betätigung übersteigen die Risiken bei Weitem."

Quelle:
Bhuva AN et al., ,Training for a First-Time Marathon Reverses Age-Related Aortic Stiffening. Journal of the American College of Cardiology 2020; 75(1): 60-71; doi:https://doi.org/10.1016/j.jacc.2019.10.045