Höhere Tabaksteuern sollen Leben retten

Höhere Tabaksteuern sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein effektives Mittel, um Menschen vom Rauchen abzuhalten. Die Organisation hat nun ein Handbuch mit praktischen Vorschlägen für Regierungen veröffentlicht.

Neben gesundheitlichem auch finanzieller Anreiz

Höhere Tabaksteuern sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein effektives Mittel, um Menschen vom Rauchen abzuhalten. Die Organisation brachte am Dienstag ein Handbuch mit praktischen Vorschlägen für Regierungen heraus, wie solche Steuern auch gegen Druck aus der Tabakindustrie angehoben werden können. Darin werden Argumente der Industrie entkräftet - etwa, dass damit nur der Tabakschmuggel steige oder eine solche Politik vor allem die Armen treffe.

"Tabaksteuern retten Menschenleben", sagte der WHO-Steuerexperte Jeremias Paul. Länder könnten damit künftige Gesundheitsausgaben erheblich senken. Nach Angaben der WHO sind Tabaksteuern von mindestens 75 Prozent hoch genug. Dies sei aber nur in 38 Ländern der Fall, in denen nur 14 Prozent der Weltbevölkerung leben. In Deutschland werden Zigaretten insgesamt mit etwa 70 Prozent besteuert.

Tabakkonsum koste die Welt jedes Jahr 1,4 Billionen Dollar (knapp 1,2 Billionen Euro), so die WHO. Das umfasst Gesundheitsausgaben und verlorene Produktivität durch Krankheit und frühzeitigen Tod. Etwa acht Millionen Menschen starben nach Schätzungen der WHO im vergangenen Jahr durch Tabakkonsum.