Therapieresistente Hypertonie: renale Denervierung ist eine Behandlungsoption

In den letzten Jahren wurden einige Studien durchgeführt und veröffentlicht, die den Nutzen der renalen Denervierung bei schwerer oder therapieresistenter Hypertonie zeigen. Die European Society of Hypertension (ESH) empfiehlt diesen Eingriff nun für einige Patienten.

RDN: Effektive Behandlung mit ESH-Empfehlung

Ist die renale Denervierung effizient?

Seit dem Jahr 2018 ist die renale Denervierung Gegenstand von zahlreichen Studien. In mehreren randomisierten Untersuchungen konnte die Wirksamkeit des Eingriffs auf Hypertonien nachgewiesen werden. Nicht nur konnten die Blutdruckwerte der Studienteilnehmer gesenkt werden, auch war der Eingriff sicher.

Für wen eignet sich die RDN?

Nach wie vor stellt eine Lebensstiländerung im Sinne von einer angepassten Ernährungsweise und mehr Bewegung sowie die medikamentöse Therapie den Goldstandard in der Behandlung von Hypertonien dar. Doch nicht immer führen diese Maßnahmen auch zum gewünschten Erfolg.

Wenn es trotz einer Anpassung des Lebensstils und medikamentöser Behandlung weiterhin zu unkontrollierten Blutdruckwerten kommt, kann eine RDN erwogen werden, so die ESH. Gleiches gilt auch, wenn Kontraindikationen für die Gabe von Antihypertensiva bestehen. Für diese Patientengruppen kann die Denervierung die gewünschte Senkung des Blutdruckes erreichen. 

Die Entscheidung gemeinsam treffen

Wichtig ist jedoch die Einbeziehung der Patientin oder des Patienten in die Entscheidungsfindung. Betroffene sollten ausführlich über Nutzen und Risiko des Eingriffes aufgeklärt werden. Auch das patientenindividuelle kardiovaskuläre Risiko und der zu erwartende oder bestehende Organschaden durch die Hypertonie müssen in die Entscheidung miteinbezogen werden.

Darüber hinaus sollte die RDN nur in einem gut ausgebildeten, interdisziplinären Team durchgeführt werden. 

Neue Hoffnung bei therapieresistentem Bluthochdruck

Die RDN stellt für einige Hypertonie-Patientinnen und -Patienten eine gute Behandlungsoption dar. Insbesondere bei therapieresistentem Bluthochdruck, der nicht auf Lebensstiländerungen oder medikamentöse Behandlung angesprochen hat oder wenn eine Unverträglichkeit gegen Antihypertensiva besteht, ist der Eingriff ein gangbarer Therapieweg. 
 

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