Wie wirkt sich Social Media-Nutzung auf die psychische Gesundheit Jugendlicher aus?

Mehr in sozialen Medien verbrachte Zeit geht mit einer Zunahme depressiver Symptome einher, wie eine große Studie bestätigt.

Studie bestätigt: Digitale Medien fördern Depressionen bei Kindern

Die psychische Gesundheit von Kindern und Teens besser schützen

Die Verbindung zwischen Social Media-Konsum und ist bereits länger eindeutig dokumentiert, aber da Korrelationen die Richtung eines Zusammenhangs oder dessen Kausalität nicht beweisen, warfen Skeptiker immer wieder ein, dass man eventuell nicht abschließend sicher sein könne, dass Social Media-Nutzung Teenager depressiv macht – es könne ja auch sein, dass Jugendliche, die bereits mit Depressionen zu kämpfen haben, soziale Medien häufiger nutzen. Eine der größten Längsschnittstudien zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beantwortet dies erneut mit einem klaren Nein, es handelt sich nicht um eine reverse Kausalität.

Auf der Grundlage von Daten aus der Adolescent Brain Cognitive Development (ABCD)-Studie (DOI: ) wurden 11,9 Tsd. Kinder (die zum Ausgangszeitpunkt 9 bis 10 Jahre alt waren) über einen Zeitraum von drei Jahren nachbeobachtet.2,3
Eine Zunahme der in den sozialen Medien verbrachten Zeit pro einzelnem Kind war prospektiv mit signifikant mehr depressiven Symptomen ein Jahr später verbunden, während depressive Symptome umgekehrt nicht mit der späteren Nutzung sozialer Medien in Verbindung standen. Unterschiede zwischen den Kindern hinsichtlich des Social Media-Konsums waren nach Berücksichtigung demografischer und familiärer Faktoren nicht mit depressiven Symptomen assoziiert.

Bildschirm-Abhängigkeit erhöht das Suizidrisiko

Die eben genannten Resultate unterstützen die wachsende Anzahl von Studien, die den unidirektionalen Zusammenhang kausal belegen.3 Einige Arbeiten sehen diese Effekte nicht nur bezogen auf die Zeit, die Kinder und Jugendliche mit dem Posten, Scrollen und Kommentieren in den verbringen, sondern durch die Fixierung auf digitale Inhalte insgesamt, welche oft zulasten von körperlicher Aktivität sowie stärkenden Erfahrungen und Interaktionen mit realen Menschen und der Umwelt gehen oder zuweilen in einem Interessenverlust münden.

Bildschirmmedien können süchtig machen und eine weitere populationsbasierte Auswertung der 'ABCD'-Studie spricht eine noch deutlichere Warnung aus. Von 4.285 Kindern, die im Mittel gerade einmal 10 Jahre alt waren, wiesen 31 % über den Nachbeobachtungszeitraum von vier Jahren eine zunehmende Suchtentwicklung in Bezug auf soziale Medien auf, 25 % in Bezug auf Mobiltelefone. Eine hohe oder zunehmende Suchtentwicklung war mit schlechterer psychischer Gesundheit sowie einem erhöhten Risiko für suizidales Verhalten oder verbunden.4

Quellen:
  1. Xiang, A. H. et al. Depression and Anxiety Among US Children and Young Adults. JAMA Netw Open 7, e2436906 (2024).
  2. Nagata, J. M. et al. Social Media Use and Depressive Symptoms During Early Adolescence. JAMA Netw Open 8, e2511704 (2025).
  3. Is Social Media Making Teens Depressed? | Psychology Today South Africa. https://www.psychologytoday.com/za/blog/no-more-fomo/202507/is-social-media-making-teens-depressed.
  4. Xiao, Y., Meng, Y., Brown, T. T., Keyes, K. M. & Mann, J. J. Addictive Screen Use Trajectories and Suicidal Behaviors, Suicidal Ideation, and Mental Health in US Youths. JAMA 334, 219–228 (2025).