Krebs durch falsches Essen?

Hochprozessierte Lebensmittel erhöhen das Krebsrisiko. Vor allem für Frauen ist der Konsum gefährlich: je schlechter die Ernährung, umso größer das Risiko für Eierstockkrebs.

Krebsrisiko durch hochprozessierte Lebensmittel

Fertiggerichte und Fast Food erfreuen sich in unserer schnelllebigen Gesellschaft stetig wachsender Beliebtheit. Führend sind die USA und das Vereinigte Königreich mit einem durchschnittlichen UPF-Anteil von mehr als 50% an der täglichen Kalorienaufnahme. 

Gibt es einen Zusammenhang zwischen UPF und Krebsrisiko?

In der Studie deckten die Probanden fast ein Viertel ihrer täglichen Nahrungsaufnahme mit UPFs, wobei die Spanne von ca. 10% bis 40% reichte. Ein hoher Konsum ultraprozessierter Lebensmittel  ging mit einem erhöhten BMI, geringer körperlicher Aktivität und einem niedrigen sozioökonomischen Status einher.

Das machte sich auch bei den Krebszahlen bemerkbar: Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von knapp 10 Jahren erkrankten 15.921 Personen an Krebs, wobei die Inzidenz mit zunehmendem UPF-Konsum anstieg. Eine Erhöhung des UPF-Gehalts um 10 Prozentpunkte ging mit einer erhöhten Zahl an Krebsfällen insgesamt einher (HR, 1,02; 95% CI, 1,01–1,04). Besonders deutlich war dieser Zusammenhang beim Ovarialkarzinom (HR, 1,19; 1,08–1,30). 

Im Vergleich zu denjenigen, die sich weitgehend gesund ernährten, hatten die Teilnehmer mit dem höchsten Verbrauch an UPF ein um 7% höheres Gesamtkrebsrisiko (95% CI, 1,02–1,14). Das Risiko für Lungenkrebs lag um 25% höher (95% CI, 1,01–1,57) und das von diffusen großzelligen B-Zell-Lymphomen sogar um 63% (95% CI, 1,00–2,66).

Erhöht ungesundes Essen auch die Krebsmortalität?

Ein ähnliches Bild zeigte sich auch bei der Krebssterblichkeit. Je höher der UPF-Konsum, desto größer war das Mortalitätsrisiko sowohl für alle Krebsarten als auch für bestimmte Tumorerkrankungen, allen voran erneut Eierstockkrebs. Hier lag der Unterschied zwischen gesundem und ungesundem Essverhalten bei mehr als 90% (HR, 1,91; 95% CI, 1,08–3,39).

Obwohl die Studie keine Kausalität nachweisen kann, deutet sie doch darauf hin, dass ungesunde Ernährung mit einer größeren Krebsbelastung verbunden sein könnte. Neben der schlechteren ernährungsphysiologischen Zusammensetzung von UPFs – energiedicht, salz-, zucker- und fetthaltig, ballaststoffarm – schätzen die Autoren auch Schadstoffe, die bei der industriellen Verarbeitung entstehen, als kanzerogen ein. Außerdem könnten Lebensmittelzusatzstoffe und bestimmte Verpackungsmaterialien eine Rolle spielen. 

Fazit für die Praxis

Die Krebszahlen steigen weltweit. Dabei wären Schätzungen zufolge mindestens 50% aller Krebsfälle durch Lebensstilveränderungen vermeidbar. Die Studie zeigt: Schon allein gesundes Essen könnte ein wirksames Mittel im Kampf gegen Krebs sein. 
 

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