Mütterliche Infektionen steigern Leukämierisiko

Mütterliche Infektionen während der Schwangerschaft stehen im Verdacht, das Leukämierisiko der Kinder zu erhöhen. Eine neue Studie hat untersucht, ob tatsächliche ein Zusammenhang besteht.

Welche Infektionen wurden untersucht?

Infektionen und Leukämie – gibt es einen Zusammenhang?

Schon seit einiger Zeit stehen mütterliche Infektionen während der Schwangerschaft im Verdacht, das kindliche Leukämierisiko zu steigern. Bisher gab es jedoch nur wenige Daten zum Thema. Die meisten stammten aus kleineren Studien. Dänische Forscher sind der Frage nun nachgegangen und haben die Gesundheitsdaten von über 2,2 Millionen in Dänemark geborenen Kindern ausgewertet.

Das Ergebnis: das Leukämierisiko der Kinder steigt nach einer mütterlichen Infektion während der Schwangerschaft deutlich an. 

Welche Risiken birgt die maternale Infektion?

Insgesamt gehen bestimmte Infektionen während der Schwangerschaft mit einem um 35% gesteigerten Risiko für Blutkrebs einher. Eine Assoziation mit anderen Krebsformen gab es nicht. Die Studienautoren betonen darüber hinaus, dass es keinen Zusammenhang zwischen Leukämien und Atemwegs- oder Magen-Darm-Infekten gab.

Was jedoch deutlich war: eine Infektion im Urogenitaltrakt der Mutter während der Schwangerschaft steigert das Blutkrebsrisiko des Kindes deutlich. Und zwar um 142 % (genitale Infektionen) beziehungsweise 65% (Harnwegsinfektionen).

Studie könnte neue Präventionsansätze liefern

Die eindeutige Assoziation von urogenitalen Infektionen von Schwangeren und Leukämien im Kindesalter bei den ausgetragenen Kindern könnte neue Ansätze zur Prävention von Blutkrebs bieten, so die Autoren. Weitere Studien sind diesbezüglich notwendig, um die Korrelation zu bestätigen. 

Darüber hinaus führen die Daten erneut vor Augen, wie wichtig die Erkennung und Behandlung mütterlicher Infektionen in allen Schwangerschaftstrimestern ist. 

Die Studie aus Dänemark legt nahe, dass tatsächlich eine Assoziation zwischen maternaler Infektion während der Schwangerschaft und dem kindlichen Leukämierisiko besteht. Insbesondere gilt dies für urogenitale Infektionen. Weitere Studien könnten neue Ansatzpunkte für mögliche präventive Maßnahmen liefern. 
 

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