Chronische eosinophile Pneumonie: Wie viel Prednisolon ist genug?

Bei rezidivierender CEP ist häufig eine langfristige Steroidtherapie indiziert. Wie hoch die minimale Prednisolon-Dosis zur Vermeidung erneuter Schübe ist, war Thema einer japanischen Studie.

Das Wichtigste auf einen Blick

Die Studie wurde multizentrisch und retrospektiv durchgeführt. Eingeschlossen wurden 79 Patienten mit CEP, die initial systemisch mit Prednisolon behandelt worden waren. Verglichen wurden die Ausgangsmerkmale der Patienten, die mindestens zwölf Monate nach Abschluss der initialen Steroidtherapie rezidivfrei blieben, mit jenen, die nach Reduktion oder Absetzen von Prednisolon einen Rückfall erlitten. Im Rückfallkollektiv wurde zudem der Zusammenhang zwischen Erhaltungsdosis und erneuten Schüben, Eosinophilenzahl beim Auftreten des Rezidivs sowie glukokortikoidassoziierten analysiert.

Patientenkollektiv und Risikofaktoren

Im weiteren Verlauf blieben 44 Patienten (56 %) rezidivfrei, während 35 (44 %) mindestens einen Rückfall erlitten. Zwischen beiden Gruppen bestanden keine signifikanten Unterschiede in Alter, Geschlecht, oder Begleiterkrankungen wie . Auch der Einsatz inhalativer Kortikosteroide (ICS) war vergleichbar.

Laborwerte bei Diagnose (u. a. Leukozytenzahl, LDH, CRP) sowie radiologische Befunde unterschieden sich nicht. Lediglich der Surfactant-Protein-D-Spiegel (SP-D) war in der Rückfallgruppe niedriger (Ø 141 vs. 203 ng/mL; p = 0,029). Nach Einschätzung der Autoren eignet sich SP-D jedoch nicht als verlässlicher Marker zur Beurteilung des Rückfallrisikos, da der Unterschied zwar statistisch signifikant, aber nur mäßig ausgeprägt war (Effektstärke r = 0,30).

Verlässliche klinische Prädiktoren für Rezidive konnten somit nicht identifiziert werden.

Erhaltungsdosis und Rückfallrisiko

Die Autoren untersuchten des Weiteren den Zusammenhang zwischen Erhaltungsdosis und Rückfallhäufigkeit. Die Analyse zeigte eine dosisabhängige : Bei einer täglichen Dosis von 7,2 mg Prednisolon blieb etwa die Hälfte der Betroffenen rückfallfrei (ED₅₀).

Laborbefunde beim Rückfall

Beim Rückfall wurde die Eosinophilenzahl im Blut dokumentiert (Median 1.125 Zellen/µL). Da aber feste Grenzwerte der Eosinophilie zur Therapieanpassung bislang fehlen, stellen weiterhin die klinische Symptomatik und radiologische Verlaufskontrollen die entscheidenden Kriterien für Behandlungsentscheidungen dar.

Nebenwirkungen unter Steroidtherapie

Zusätzlich wurden unerwünschte Ereignisse im Rückfallkollektiv erfasst. Bei 8 von 34 Patienten (24 %) wurden steroidbedingte Komplikationen dokumentiert: 5 Fälle von Diabetes mellitus und 3 Fälle von bzw. Frakturen. Die Ergebnisse verdeutlichen die Wichtigkeit, die Prednisolon-Dosis so niedrig wie möglich zu halten, um Langzeitrisiken zu begrenzen.

Fazit

Die Autoren folgern, dass eine Prednisolon-Erhaltungsdosis von 7,2 mg täglich in vielen Fällen ausreichend ist, um erneute Rückfälle zu verhindern. Zugleich betonen sie, dass das retrospektive Design und die fehlende Standardisierung die Aussagekraft ihrer Studie einschränken. Künftige prospektive Studien werden empfohlen, um die optimale Erhaltungsdosis zu validieren und zu klären, ob eine kontinuierlich niedrig dosierte Therapie oder eine intermittierende Behandlung langfristig besser verträglich ist.

Quelle:
  1. Atsumi K, Nishima S, Tanaka T, et al. Optimal dose of maintenance steroid therapy for relapse of chronic eosinophilic pneumonia: a multicentre retrospective study. BMJ Open Respir Res 2025;12:e002697. doi:10.1136/ bmjresp-2024-002697