Systemischer Lupus: Klassifikationssysteme im Klinikalltag

Für den systemischen Lupus erythematodes wurden in den letzten Jahren neue Klassifikations- und Diagnosekriterien vorgeschlagen. Die vorliegende Studie aus Australien vergleicht vier dieser Systeme im klinischen Alltag und testet deren Spezifität, Sensitivität und Genauigkeit.

Verschiedene Kriterien für Lupus erythematodes

Die vorliegende Studie aus Australien untersuchte vier gängige Kriterienkataloge, die zur Diagnose des SLE angewendet werden, im klinischen Alltag:

Umfangreiche Datenlage

In die Studie eingeschlossen waren 394 Patientinnen und Patienten mit systemischem Lupus erythematodes aus dem australischen Lupus-Register sowie 123 Kontrollfälle, bei denen eine andere rheumatologische Erkrankung vorlag. Bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden klinische und immunologische Parameter erfasst und gemäß der Kriterien der vier untersuchten Kataloge bewertet.

Nicht alle Kriterien sind gleich sensitiv und spezifisch in der Diagnosestellung

Die Forscher fanden leichte Unterschiede in der Spezifität und Sensitivität für die Erkennung von SLE:

Was heißt das für die Praxis?

Die verschiedenen Kriterienkataloge zur Diagnose und Klassifikation von systemischem Lupus erythematodes zeigen in der vorliegenden Studie unterschiedliche Spezifität und Sensitivität sowie Treffsicherheit in der Erkennung und Einstufung der Erkrankung. Dennoch eignen sich alle vier untersuchten Systeme zuverlässig für den klinischen Alltag und bieten behandelnden Ärztinnen und Ärzten eine gute Hilfe für die Diagnosestellung des SLE. 

Quelle:
Tan BCH, Tang I, Bonin J, Koelmeyer R, Hoi A. The performance of different classification criteria for systemic lupus erythematosus in a real-world rheumatology department. Rheumatology (Oxford). 2022 Feb.