Morgensteifigkeit: nicht nur an Arthritis denken

Oftmals denken Medizinerinnen und Mediziner bei länger anhaltender Morgensteifigkeit der Gelenke zuerst an eine entzündliche Arthritis. Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass die Beschwerden auch bei einer Arthrose vorkommen können.

Was über Morgensteifigkeit bekannt ist

Längerfristige Morgensteifigkeit ist immer entzündlich bedingt, oder?

Obwohl eine Morgensteifigkeit, die über 60 Minuten hinweg andauert, häufig ein Kardinalsymptom einer entzündlichen Arthritis ist, schließt sie andere Diagnosen nicht aus. Bisher war wenig bekannt über die Prävalenz einer einstündigen Gelenksteifigkeit in den Gelenken bei Arthrosepatienten. Eine aktuelle Studie hat das nun nachgeholt.

Wie relevant ist das Symptom bei Arthrose?

Dazu analysierten sie die Daten von etwas mehr als 500 Patientinnen und Patienten mit bestätigter Arthrose der Hände. 17 % der Betroffenen litten an einer länger anhaltenden Morgensteifigkeit. 

Was bedeutet die lange Morgensteifigkeit für Erkrankte?

Die Studienautoren konnten auch nachweisen, dass eine Gelenksteifigkeit nach dem Aufstehen von einer Stunde oder länger mit einer insgesamt schwereren Erkrankung vergesellschaftet war. Betroffene litten unter stärkeren Schmerzen und schlechterer Gelenkfunktion. Darüber hinaus wurde ihre Lebensqualität und ihre psychische Gesundheit negativ beeinflusst. Auch in der radiologischen Bildgebung konnte eine erhöhte Krankheitsaktivität nachgewiesen werden, wenn auch ohne statistische Signifikanz.

Anhaltende Gelenksteifigkeit ist kein Ausschlusskriterium

Die Daten zeigen deutlich, dass das Vorhandensein einer längerfristigen Morgensteifigkeit die Diagnose einer Arthrose nicht zwingend ausschließt. Sie zeigen auch, dass Patientinnen und Patienten, die dieses Symptom haben und die Diagnose einer Arthrose erhalten, häufig schwerer krank sind als Erkrankte ohne die anhaltende Gelenksteifigkeit.

Entgegen der allgemein vorhandenen Annahme ist eine Morgensteifigkeit von über einer Stunde nicht selten bei Arthrose. Daher sollte die Erkrankung bei Vorhandensein dieses Symptomes nicht kategorisch ausgeschlossen werden. 
 

Quellen: