Praxis-Update: Neueste Therapieansätze bei Rheumatoider Arthritis und Psoriasisarthritis

Jährlich gibt es im Bereich der Therapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen Neues zu verkünden. Aktuell in den Startlöchern: ein small molecule und ein bispezifischer Antikörper.

Rheumatoide Arthritis und Psoriasisarthritis: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Diese Unterschiede beider Krankheitsbilder gehen auf eine jeweils andere Immunpathogenese zurück, die auch für die Therapie relevant ist. So steht bei der PsA die Interleukin-17/23-Achse im Vordergrund, während die RA als Antikörper-vermittelte Entzündung auf ganz andere molekulare Targets anspricht.

Neue Biologika zur Behandlung von Rheumatoider Arthritis und Psoriasisarthritis

Derzeit werden durch biologische bzw. target-synthetische DMARD (disease-modifying anti-rheumatic drugs) folgende Zielstrukturen adressiert:

Wenngleich Methotrexat nach den EULAR (European Alliance of Associations for Rheumatology)-Leitlinien nach wie vor eine führende Rolle spielt, werden Biologika im Therapiealgorithmus immer wichtiger. Bereits zugelassen bei sind der Il-17-Hemmer Ixekizumab und der Il-23-Hemmer Guselkumab, die beide vor allem bei der Haut eine hohe Ansprechrate zeigen. Die für die RA aktuell zugelassenen JAK-Inhibitoren Tofacitinib, Filgotinib, Upadacitinib, Baricitinib verbessern die Knochenmineraldichte und verhindern das Fortschreiten von Erosionen.

Neue Therapieansätze, die derzeit noch auf dem Prüfstand stehen, sind sogenannte small molecules, bispezifische Antikörper und CAR-T-Zellen. Zwei Beispiele:

  1. der Tyrosinikinase-Inhibitor Deucravacitinib: Die Zulassung für Psoriasis besteht bereits, für die PsA wird sie erwartet. 
  2. der CD3/CD19-bispezifische T-Zell-Engager Blinatumomab, der in ersten Studien einen Abfall der Krankheitsaktivität bei RA zeigte; weitere Studien sind in Planung.

TAPE: ein innovativer Ansatz bei der Lokaltherapie

Doch nicht nur die Systemtherapie, auch die lokale Behandlung betroffener Gelenke hält Innovationen bereit. Das Verfahren der TAPE (transarterielle periartikuläre Embolisation), bei dem Medikamente direkt an den Ort des Geschehens gebracht werden, könnte vor allem bei Patienten nützlich sein, die auf zwar grundsätzlich gut ansprechen, bei denen aber ein isoliertes Gelenk vom Therapieerfolg ausgenommen bleibt. Statt die systemische Therapie komplett umzustellen, wäre die Kombination mit einer Lokaltherapie möglicherweise eine gute Alternative. 

Noch steckt das Verfahren allerdings in den Kinderschuhen und muss für eine flächendeckende Anwendung weiter evaluiert werden.

Quelle:
  1. Pfeil, Alexander (Jena): Rheumatoide Arthritis und Psoriasisarthritis. Session „2025 and beyond – Therapie rheumatischer Erkrankungen. Highlights: Was ist neu für die Praxis?“, DGIM-Kongress 2025, Wiesbaden, 03.-06.05.2025.