WHO-Report: Dramatischer Anstieg von Antibiotika-Resistenzen

Die WHO berichtet von einem alarmierenden Anstieg der Antibiotika-Resistenzen: 2023 wiesen bereits 16 Prozent der bakteriellen Infektionen Resistenzen auf, ein Anstieg um 40 Prozent seit 2018.

WHO-Report: Dramatischer Anstieg von Antibiotika-Resistenzen

Eine von sechs Labor-bestätigten bakteriellen Infektionen war 2023 von Antibiotika-Resistenzen  betroffen, das ist ein Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zu 2018, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem am Montag vorgelegten Gobal antibiotic resistance surveillance report 2025. Er basiert auf Daten, die im Rahmen des WHO Global Antimicrobial Resistance and Use Surveillance System (GLASS) erhoben wurden. Mehr als 100 Länder nehmen daran teil. 

Der Report berichtet über die Prävalenz von Resistenzen über 22 Antibiotika, die bei urogenitalen und gastrointestinalen Infektionen sowie bei Gonorrhoe und Infektionen des Blutkreislaufs eingesetzt werden. Regional am stärksten ausgeprägt sind Resistenzen in Südostasien und in der östlichen Mittelmeerregion, wo jede dritte Infektion mit einer Resistenz verbunden war. In Afrika ist es jede fünfte. 

Der Report stellt ferner fest, dass resistente Gram-negative Bakterien inzwischen zur weltweit gefährlichsten Bedrohung geworden sind. E.coli und K.pneumoniae stellen dabei die bedeutendsten Risiko-Bakterien dar, die zu Sepsis, Organversagen und Tod führen. 40 Prozent der E.coli und 55 Prozent der K.pneumoniae-Bakterien seien inzwischen global resistent gegen die dritte Generation von Cephalosporinen. Andere lebenswichtige Antibiotika einschließlich Carbapeneme und Fluorchinolone verlieren ihre Wirksamkeit gegen E.coli, K.Pneumoniae, Salmonellen und Acinebacter. 

Als Fortschritt wertet die WHO, dass die Zahl der am Surveillance-Programm GLASS teilnehmenden Länder zwischen 2016 und 2023 von 25 auf 104 gestiegen ist. Aber immer noch nimmt knapp die Hälfte aller Länder nicht daran teil, und etwa die Hälfte der berichtenden Länder liefern keine verlässlichen Daten, darunter diejenigen, die am meisten von AMR bedroht sind.