Kreißsaal unter Leitung von Hebammen

Eine Geburt ist ein ganz besonderer Moment. Einige werdende Mütter wollen diesen nicht mit Ärzten in Verbindung bringen. Deshalb startet in Halle ein landesweit einmaliges Projekt.

Neues Projekt startet an zwei Krankenhäusern in Halle

Eine Geburt ist ein ganz besonderer Moment. Einige werdende Mütter wollen diesen nicht mit Ärzten in Verbindung bringen. Deshalb startet in Halle ein landesweit einmaliges Projekt.

An zwei Krankenhäusern in Halle sollen Mütter künftig ihre Kinder in einem Hebammenkreißsaal zur Welt bringen können. Am 01.07. starte das neue Projekt am Universitätsklinikum sowie am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in die erste Phase, teilte die Grünen-Landtagsfraktion mit. Das Besondere sei, dass die Geburtsstationen ausschließlich von Hebammen geleitet werden würden. Nach Angaben des Deutschen Hebammenverbands in Berlin sind die beiden Kreißsäle in Halle die ersten ihrer Art in Sachsen-Anhalt. Bundesweit gibt es den Angaben zufolge damit 18 dieser Einrichtungen.

"Die Idee ist, ein Geburtshaus im Krankenhaus zu schaffen", sagte die Sprecherin für Gesundheit der Landtagsfraktion der Grünen, Cornelia Lüddemann. Ärzte würden nur im Notfall hinzukommen. Ansonsten würden Hebammen die Kreißsäle eigenverantwortlich leiten. "Ziel sind weniger Interventionen und weniger Kaiserschnitte und damit wird die natürliche und selbstbestimmte Geburt gestärkt", so Lüddemann. Die Fraktion habe das Modellprojekt im Land auf den Weg gebracht, hieß es.

Ende 2019 soll erste Frau in hebammengeleitetem Kreißsaal Baby zur Welt bringen

In den beiden Kreißsälen sollen in den kommenden Monaten die notwendigen Vorbereitungen für die ersten Geburten getroffen werden. Es müssten Handbücher erarbeitet, Schulungen umgesetzt und neue Hebammen gesucht werden, sagte ein Sprecher des Universitätsklinikums in Halle. Das Klinikum rechne damit, dass die erste Frau Ende des Jahres ein Baby in dem hebammengeleiteten Kreißsaal zur Welt bringe werde.

Für das Projekt stehen den Angaben zufolge in den kommenden drei Jahren rund 800.000 Euro zur Verfügung. Betreut werde das Vorhaben von den erfahrenen Geburtshelfern Sven Seeger und Gregor Seliger, so die Grünen-Landtagsfraktion.