Apixaban: Wirksame und sichere Option für breites VHF<sup>♦</sup>-Patientenspektrum

Subgruppenanalysen der ARISTOTLE-Studie<sup>1</sup> zeigten: Patient:innen mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (VHF<sup>♦</sup>) und mind. einem Risikofaktor<sup>†</sup> können von einer Therapie mit Apixaban (Eliquis<sup>®</sup>) gegenüber Warfarin profitieren, unabhängig von bestehenden Risikofaktoren oder einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle oder Blutungen.<sup>1–3</sup>

Bei antikoagulierten Patient:innen mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎) gibt es verschiedene Faktoren und eventuelle Komorbiditäten, die das Risiko für Schlaganfälle, Embolien oder Blutungen beeinflussen können.4 Diese müssen bei der Therapieentscheidung mitberücksichtigt werden.4 Subgruppenanalysen können für behandelnde Ärzt:innen von großem Nutzen sein, da sie helfen, die Ergebnisse aus großen, randomisierten Studien mit heterogenen Patientenkollektiven in den klinischen Alltag einzuordnen.

Prof. Dr. Dempfle zum Thema „Patientengruppen“

In der randomisierten und doppelblinden ARISTOTLE-Studie wurden 18.201 Patient:innen mit VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎ und mind. einem Risikofaktor für einen Schlaganfall untersucht. Apixaban zeichnete sich in der Hauptanalyse im Vergleich zu dem Vitamin-K-Antagonisten (VKA) Warfarin aus durch:

Gemäß verschiedener Subgruppenanalysen der ARISTOTLE-Studie war die Überlegenheit von Apixaban in Bezug auf die Verhinderung von Schlaganfällen oder SE bei VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen unabhängig von bestimmten Risikofaktoren (z.B. Alter oder Gewicht) und blieb auch hinsichtlich der Raten für schwere Blutungen§ über viele relevante Subgruppen hinweg konsistent.1, 2, 5–7

Überlegener Nutzen von Apixaban gegenüber VKA unabhängig vom Alter oder Risikoprofil

Subgruppenanalysen zur ARISTOTLE-Studie untersuchten, inwiefern Patient:innen mit VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎, die bestimmte Risikofaktoren aufwiesen, von Apixaban vs. Warfarin profitieren können.1 Risikofaktoren von Interesse waren das Alter, Gewicht, Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacke (TIA) in der Anamnese, das Schlaganfallrisiko gemäß CHADS2-Score und das Ausmaß einer bestehenden Nierenfunktionsstörung.1 Dabei erwies sich der in der Hauptanalyse gezeigte Nutzen von Apixaban in Bezug auf die Prophylaxe von Schlaganfällen oder SE unabhängig von diesen Risikofaktoren und blieb auch für den Endpunkt schwere Blutungen§ über viele Patient:innen-Subgruppen hinweg konsistent (Abb. 1).1

Abb. 1: Konsistente Wirksamkeit und Sicherheit von Apixaban vs. Warfarin in relevanten Subgruppen. Adaptiert nach Granger et al. 2011 (Patienten mit einer CrCl < 25 ml/min wurden in der Studie ausgeschlossen).1

VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen profitierten von Apixaban unabhängig vom individuellen Risiko für Schlaganfälle oder Blutungen

Das Risiko für eine Thromboembolie bzw. eine mögliche auftretende Blutung bei Patient:innen mit VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎ unter oraler Antikoagulation ist unterschiedlich hoch. Für die Therapieentscheidung spielt deshalb die individuelle Einschätzung des thromboembolischen Risikos mittels CHA2DS2-VASc-Score oder CHADS2-Score eine zentrale Rolle. Zudem soll laut aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) das Blutungsrisiko (z.B. über den HAS-BLED-Score) bestimmt werden, um entsprechende Risikofaktoren eliminieren zu können.4

Eine Subgruppenanalyse der ARISTOTLE-Studie zeigte, dass die Behandlung mit Apixaban vs. Warfarin unabhängig von der Höhe des über den CHA2DS2-VASc-Score oder den CHADS2-Score ermittelten Risikos mit einem konsistenten klinischen Nettonutzen verbunden war (Abb. 2 A, B).2

Außerdem galt für die drei untersuchten HAS-BLED-Blutungsrisikogruppen: Unabhängig von der Höhe des Blutungsrisikos war die Behandlung mit Apixaban im Vergleich zu Warfarin mit einem geringeren Risiko für schwere Blutungen§ verbunden (Abb. 2 A,B).2

Abb. 2: ARISTOTLE-Subgruppenanalyse: Klinische Endpunkte in Abhängigkeit des CHADS2-, CHA2DS2-VASc- und HAS-BLED-Scores bei der Behandlung mit Apixaban vs. Warfarin. (A) Schlaganfall oder systemische Embolie. (B) Schwere Blutungen§. *p-Wert für Interaktion; KI: Konfidenzintervall; HR: Hazard Ratio. Modifiziert nach Lopes et al. 2012.2

Günstiges Nutzen-Risikoprofil von Apixaban auch bei VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen mit anamnestischer koronarer Herzerkrankung

Von den 18.201 Patient:innen der ARISTOTLE-Studie hatten 36,5 % (6.639) der Patient:innen eine koronare Herzerkrankung (KHK) in der Vorgeschichte (definiert als dokumentierte KHK, vorangegangener Myokardinfarkt (MI) und/oder eine anamnestisch bekannte koronare Revaskularisierung).3 Apixaban zeigte in dieser Patient:innen-Subgruppe ein im Vergleich zu Warfarin überzeugendes Nutzen-Risiko-Profil unabhängig vom Vorliegen einer KHK in der Vorgeschichte:3

Diese Daten beziehen sich auf die Langzeitbehandlung von VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen mit einer KHK in der Vorgeschichte, für die eine OAC-Monotherapie angezeigt ist. Die Anwendung von Apixaban im Rahmen einer dualen oder Tripeltherapie* bei VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen nach akutem Koronarsyndrom (ACS) und/oder einer perkutanen Koronarintervention (PCI) wurde in der AUGUSTUS-Studie untersucht.9

Fazit

Patient:innen mit VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎, die eine orale Antikoagulation benötigen, können laut Subgruppenanalysen der ARISTOTLE-Studie unabhängig von der Höhe des Risikos für Schlaganfälle oder Blutungen von Apixaban gegenüber Warfarin profitieren.2 In weiteren Subgruppenanalysen zeigte sich Apixaban verglichen mit Warfarin unabhängig von vorliegenden Risikofaktoren (z. B. Alter, Gewicht, Komorbiditäten) oder dem Vorliegen einer KHK in der Vorgeschichte als eine wirksame und in Bezug auf schwere Blutungen§ verträgliche Option zur Schlaganfallprophylaxe bei VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎.1, 3

 

VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎ = nicht-valvuläres Vorhofflimmern
Risikofaktoren wie Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacke (TIA) in der Anamnese, Alter ≥ 75 Jahre, Hypertonie, Diabetes mellitus, symptomatische Herzinsuffizienz (NYHA Klasse ≥ II)
§ In der ARISTOTLE-Studie wurden schwere Blutungen entsprechend der Kriterien der International Society on Thrombosis and Haemostasis (ISTH) definiert.
*Eliquis sollte bei gleichzeitiger Anwendung mit ASS oder P2Y12-Inhibitoren wie Clopidogrel mit Vorsicht angewendet werden, da diese Arzneimittel üblicherweise das Blutungsrisiko erhöhen.8

Referenzen

  1. Granger CB et al. N Engl J Med. 2011; 365(11):981–992. doi:10.1056/NEJMoa1107039
  2. Lopes RD et al. The Lancet. 2012; 380(9855):1749–1758. doi:10.1016/S0140-6736(12)60986-6
  3. Bahit MC et al. Int J Cardiol. 2013; 170(2):215–220. doi:10.1016/j.ijcard.2013.10.062
  4. Hindricks G und Potpara T et al. Eur Heart J. 2021; 42(5):373–498. doi:10.1093/eurheartj/ehaa612
  5. Halvorsen S et al. Eur Heart J. 2014; 35(28):1864–1872. doi:10.1093/eurheartj/ehu046
  6. Easton JD et al. The Lancet Neurology. 2012; 11(6):503–511. doi:10.1016/S1474-4422(12)70092-3
  7. Hohnloser SH et al. Eur Heart J. 2012; 33(22):2821–2830. doi:10.1093/eurheartj/ehs274
  8. Fachinformationen Eliquis® 5 mg / 2,5 mg, aktueller Stand
  9. Lopes RD et al. N Engl J Med. 2019; 380(16):1509–1524. doi:10.1056/NEJMoa1817083