Erweitern Sie Ihre Sprechstunde für mehr Therapietreue!

Patient:innen, die sich nicht an die Therapieempfehlungen Ihrer Ärzt:innen halten, sind keine Seltenheit und stellen das Gesundheitssystem vor eine große Herausforderung. Warum ist Therapietreue so wichtig, welche beeinflussenden Faktoren gibt es und wie können Sie als Ärzt:innen zur Steigerung der Therapietreue Ihrer Patient:innen beitragen?

Adhärenz ist ein anderer Begriff für Therapietreue, also die Einhaltung der gemeinsam von Patient:innen und Therapeut:innen gesetzten Therapieziele im Rahmen des Behandlungsprozesses.1 Viele, vor allem chronisch Kranke, sind jedoch laut World Health Organization nicht adhärent – mit gravierenden Folgen für das Gesundheitswesen und vor Allem für sich selbst.2 
Eine Metaanalyse* untersuchte die Adhärenz und Persistenz (kein Abbruch der Medikamenteneinnahme)3 der Therapie mit Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulanzien (NOACs) bei Patient:innen mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎) im Versorgungsalltag.3 Ozaki et al. kamen zum Ergebnis, dass Nicht-Adhärenz bzw. Nicht-Persistenz zur NOAC-Therapie bei VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎ -Patient:innen verbunden ist mit einem deutlichen Anstieg des Risikos für Schlaganfälle und transitorische ischämische Attacken (TIA; Abb. 1).3

Abb. 1: Risiken für Schlaganfälle und TIA von Nicht-Adhärenz/Nicht-Persistenz, modifiziert nach der Metaanalyse* von Ozaki et al.3

Fazit: Adhärenz und Persistenz zur NOAC-Therapie ist für VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen enorm wichtig, um sie effektiv vor Schlaganfällen und TIA zu schützen.

Welche Faktoren beeinflussen die Therapietreue Ihrer Patient:innen?

Die WHO beschrieb 2003 fünf Dimensionen, die einen Effekt auf die Therapietreue haben (Abb. 2).1 Neben gesundheitsbedingten Faktoren haben patient:innenbezogene Faktoren wie z. B. die Angst vor den Nebenwirkungen den größten Einfluss auf die Adhärenz.

Abb. 2: Faktoren, die die Medikamenten-Adhärenz beeinflussen, modifiziert nach WHO 2003.1 

Gerade die Kommunikation zwischen Ärzt:innen und Patient:innen hat eine große Hebelwirkung auf die Therapietreue.4 Doch für die Patient:innenaufklärung bleiben durchschnittlich nur 8 min. pro Patient:in .4,5 Wie können Sie also als Ärzt:innen zur Therapietreue Ihrer Patient:innen beitragen?

Erweitern Sie Ihre Sprechstunde mit dem interaktiven Praxisbild

Ganz einfach: Indem Sie Ihre Sprechstunde mit Hilfe unseres interaktiven Praxisbildes erweitern. Wie das geht? Hier finden Sie die Abgabekarte „Erweiterung Ihrer Sprechstunde“. Scannen Sie den QR-Code und gelangen Sie auf unser interaktives Praxisbild. Klicken Sie auf die farbigen Bereiche der dargestellten Praxis, informieren Sie sich über die unterschiedlichen Materialien für Ihre Patient:innen und erfahren Sie, wie Sie diese erhalten können.

Im Empfangsbereich der Praxis finden Sie z. B. den Patient:innen-Einnahme-Kalender, der durch die Sicherstellung der richtigen Anwendung von ELIQUIS® die Adhärenz fördert.

Betreten Sie das Wartezimmer und „greifen“ Sie zu einer Aufklärungsbroschüre, z. B. zum Thema „Schlaganfälle bei Frauen".

Gehen Sie weiter in den Behandlungsraum: Dort finden Sie Hilfsmittel zur Kommunikation mit Ihren Patient:innen.

Schauen Sie sich die Abgabekarte „Erweiterung Ihrer Sprechstunde“ am besten gleich selbst an und vereinbaren Sie einen Termin mit unserem Außendienst!

Fazit: Durch die Bereitstellung von Informationsmaterialien für zu Hause fördern Sie die Gesundheitskompetenz Ihrer Patient:innen: Sie erhöhen deren Verständnis über die Erkrankungen Vorhofflimmern oder venöse Thromboembolie, stärken die Sicherheit im Umgang mit der ELIQUIS®-Therapie und den therapiebegleitenden Maßnahmen und steigern so die Therapietreue.

* Limitationen: • Beobachtungsstudien zeigen nur Assoziationen zwischen Variablen, keine Kausalität. Ein Studienbias durch unbekannte oder nicht untersuchte Faktoren kann nicht ausgeschlossen werden. • Die Definitionen der Endpunkte unterscheiden sich teilweise von denen der RCTs. • Wie bei jeder Versicherungsdatenbank besteht die Möglichkeit von Kodierungsfehlern und fehlenden Daten. • Die Ergebnisse treffen unter Umständen nur auf die in den jeweiligen Datenbanken erfasste Population zu. • Der Vergleich der NOACs ermöglicht nur die Generierung von Hypothesen. Diese Ergebnisse müssen von randomisierten kontrollierten Interventionsstudien bestätigt werden. • Die Daten wurden größtenteils aus Versicherungsdatenbanken entnommen. Die Ergebnisse können nicht verallgemeinert werden. • In den Daten wurden Rezepteinlösungen erfasst und davon ausgegangen, dass Patient:innen die Medikamente nach dem vorgegebenen Dosierungsschema eingenommen haben, auch wenn das nicht bestätigt werden kann. Die tatsächliche Adhärenz und Persistenz sind möglicherweise geringer als in der Analyse dargestellt. • Eine weitere Limitation ist die Heterogenität der eingeschlossenen Studien, möglicherweise aufgrund von unterschiedlichen Adhärenz- und Persistenz-Definitionen sowie der Follow-up-Zeiträume. • Manche Studien zeigten Adhärenz- und Persistenzdaten in grafischer Form statt spezifischer Werte, sodass die Daten nicht extrahiert werden konnten.
PubMed, EMBASE und CINAHL wurden im Zeitraum bis Juni 2018 durchsucht. Es wurden Beobachtungsstudien zur NOAC-Adhärenz/-Persistenz bei Patient:innen mit Vorhofflimmern eingeschlossen. Zu den untersuchten Ergebnissen zählten der mittlere Anteil der Tage unter NOAC bzw. die Medication Possession Rate (MPR), der Anteil guter Adhärenz (Anteil der abgedeckten Tage/MPR ≥ 80 %), die Persistenz, die Persistenz von NOAC im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten sowie klinische Ergebnisse, die mit Nicht-Adhärenz/Nicht-Persistenz in Zusammenhang stehen. Die inkludierten Studien waren heterogen. Daher waren Variationen zwischen den Definitionen von Adhärenz und Persistenz sowie in der Nachbeobachtungszeit möglich. 48 Beobachtungsstudien mit 594.784 Patient:innen mit Vorhofflimmern (59 % männlich; Durchschnittsalter 71 Jahre) wurden einbezogen.

Referenzen

  1. World Health Organization 2003. Adherence to long-term therapies : evidence for action.; 2003 [eingesehen am 21.06.23]. Available from: URL: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/42682/9241545992.pdf?sequence=1&isAllowed=y.
  2. Cramer JA et al. Medication compliance and persistence: terminology and definitions. Value Health 2008; 11(1):44–7.
  3. Ozaki AF et al. Real-World Adherence and Persistence to Direct Oral Anticoagulants in Patients With Atrial Fibrillation: A Systematic Review and Meta-Analysis. Circ Cardiovasc Qual Outcomes 2020; 13(3):e005969.
  4. Zolnierek KBH, Dimatteo MR. Physician communication and patient adherence to treatment: A meta-analysis. Med Care 2009; 47(8):826–34.
  5. Hedda Nier. So lang dauert ein Arztbesuch weltweit; 2017 [eingesehen am 13.07.23]. Available from: URL: https://de.statista.com/infografik/12220/durchschnittliche-dauer-einer-aerztlichen-untersuchung-weltweit/.