VTE-Behandlung mit Apixaban – aus vielen Gründen

Bei venösen Thromboembolien (VTE) können neben der Wirksamkeit und Verträglichkeit der Behandlung auch Eigenschaften in der praktischen Handhabung für Arzt und Patient eine Rolle spielen: Welche Dinge sollten Sie über Apixaban wissen, bevor Sie sich gemeinsam mit Ihrem Patienten für ein Antikoagulans entscheiden?

Venöse Thromboembolien (VTE) sind mit einer erheblichen Morbidität und Mortalität verbunden1 und stellen sowohl für die Patienten selbst, als auch für das Gesundheitssystem eine hohe Belastung dar2. Wichtig ist daher eine optimale Behandlung.

Das Nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulans (NOAC) Apixaban ist zur Behandlung und Rezidivprophylaxe* von VTE bei Erwachsenen zugelassen. In der zulassungsrelevanten Studie AMPLIFY war Apixaban der konventionellen Therapie (Enoxaparin/Warfarin) in der Prophylaxe von VTE-Rezidiven und VTE-bedingten Todesfällen nicht unterlegen und ging mit einer um
69 % geringeren Rate für schwere Blutungen einher.3

Welche praktischen Merkmale einer VTE-Behandlung mit Apixaban für den behandelnden Arzt und den Patienten wichtig sein können, lässt sich recht einfach in diesen Punkten zusammenfassen:

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Therapiebeginn ohne Heparineinleitung
Bei der Behandlung von VTE kann Apixaban von Anfang an und über die gesamte Dauer der Behandlung angewendet werden. Eine initiale Behandlung mit Heparin entfällt.4


 
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Schnell wirksam in der Akut-Phase
Eine prä-spezifizierte Subanalyse der AMPLIFY-Studie betrachtete die frühe Behandlungsphase (Zeitpunkte 7, 21, bzw. 90 Tage nach Beginn der Antikoagulation): Zu jedem der definierten Zeitpunkte war das Risiko für ein VTE-Rezidiv oder einen VTE-bedingten Todesfall unter Apixaban vs. Enoxaparin/Warfarin vergleichbar und damit konsistent zu den Ergebnissen der AMPLIFY-Studie.3, 5 Gleichzeitig war unter Apixaban das Risiko für schwere Blutungen unabhängig vom untersuchten Zeitpunkt signifikant geringer als unter Enoxaparin/Warfarin.3, 5


 
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Einfache und einheitliche Dosierung4,§


 
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Mahlzeitenunabhängige Einnahme
Apixaban sollte mit Wasser und kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Falls Patienten keine ganzen Tabletten schlucken können, können Apixaban Tabletten zerstoßen und in Wasser, oder in 5 % Glucose in Wasser oder Apfelsaft gelöst, oder mit Apfelmus gemischt werden. In Wasser oder 5 % Glucose in Wasser gelöst kann die Applikation über eine Magensonde erfolgen.4


 
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VTE: Dosierung unabhängig von der Nierenfunktion
Bis zu einer Kreatinin-Clearance von 15 ml/min kann Apixaban in der Standarddosierung verwendet werden. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (CrCl 15-29 ml/min) ist Apixaban mit entsprechender Vorsicht einzusetzen.§,4


 
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In reduzierter Dosierung zugelassen für die verlängerte Rezidivprophylaxe
In der Studie AMPLIFY-EXT zur Rezidivprophylaxe nach abgeschlossener 6-monatiger Antikoagulation traten unter Apixaban in der Dosierung 2,5 mg 2 x tgl. weniger VTE-Rezidive oder VTE-bedingte Todesfälle auf als unter Placebo – bei vergleichbarem Risiko für schwere Blutungen in beiden Behandlungsarmen.4, 7


 
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Weniger Krankenhausaufenthalte
In einer Post-hoc-Analyse der Studie AMPLIFY - zum Zeitpunkt 6 Monate nach dem initialen Krankenhausaufenthalt oder nach Beginn der ambulanten Therapie - kam es unter Apixaban seltener zu mind. einer erneuten Hospitalisierung als unter Enoxaparin/Warfarin.8,**
In einer weiteren Post-hoc-Analyse der AMPLIFY-EXT-Studie zur verlängerten Rezidivprophylaxe nach einer erfolgten 6- bis 12-monatigen VTE-Behandlung waren unter Apixaban nach einem Behandlungszeitraum von 12 Monaten weniger Hospitalisierungen zu beobachten – diesmal im Vergleich zu Placebo.9,††


 
U57_8Nutzenbewertet in allen Indikationen:

* ab dem 7. Monat nach Abschluss einer 6-monatigen antikoagulatorischen Therapie
Detaillierte Informationen zu den Indikationen und Dosierungen entnehmen Sie bitte der Fachinformation.
klinisch manifeste Blutungen, begleitet von mindestens einem dieser Kriterien: Hämoglobinabfall ≥ 2 g/dl, Transfusion von ≥ 2 Erythrozytenkonzentraten, Blutungen mit kritischer Lokalisation oder tödliche Blutungen.
§ Keine Dosisanpassung erforderlich in Bezug auf Alter, Gewicht oder Nierenfunktion. Bei CrCl 15-29 ml/min ist Apixaban nur mit entsprechender Vorsicht einzusetzen, bei CrCl < 15 ml/min oder bei dialysepflichtigen Patienten nicht empfohlen.4
** Ereignisraten und relative Risikoreduktion nach 6 Monaten Behandlungsdauer. Beinhaltet nicht die Indexhospitalisierung.
†† Ereignisraten und relative Risikoreduktion nach 12 Monaten Behandlungsdauer.
Prophylaxe venöser Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach elektiver Hüft- oder Kniegelenkersatzoperationen. Für Patienten nach elektiver Kniegelenkersatzoperation: Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber niedermolekularen Heparinen (Enoxaparin): Kein Beleg für einen Zusatznutzen von Apixaban. Für Patienten nach elektiver Hüftgelenkersatzoperation: Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber niedermolekularen Heparinen (Enoxaparin): Hinweis für einen geringen Zusatznutzen von Apixaban.
*** Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (NVAF) und einem oder mehreren Risikofaktoren, wie Schlaganfall oder TIA (transitorischer ischämischer Attacke) in der Anamnese, Alter ≥ 75 Jahre, Hypertonie, Diabetes mellitus, symptomatischer Herzinsuffizienz (NYHA Klasse ≥ II). Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin): Hinweis für einen geringen Zusatznutzen von Apixaban.
Behandlung von tiefen Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien (LE) sowie Prophylaxe von rezidivierenden TVT und LE bei Erwachsenen. Initial-Behandlung einer TVT bzw. einer LE und parallel einzuleitende Prophylaxe bei Erwachsenen (für eine Behandlung bis 6 Monate): Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber niedermolekularen Heparinen (Enoxaparin), die für diese Indikationen zugelassen sind, sowie gegenüber Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin): Hinweis auf einen geringen Zusatznutzen. Langzeitprophylaxe von rezidivierenden TVT bzw. LE bei Erwachsenen (nach Abschluss einer 6-monatigen Behandlung der TVT oder LE), für die eine weiterführende Antikoagulation angezeigt ist: Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin): Der Zusatznutzen gilt als nicht belegt.

Referenzen

  1. Cohen AT et al. 2007. Thromb Haemost 98(4):756–64.
  2. Claflin AB et al. 2013. Value in Health 16(7):A519. doi:10.1016/j.jval.2013.08.1243
  3. Agnelli G et al. 2013. N Engl J Med 369(9):799–808. doi:10.1056/NEJMoa1302507
  4. Fachinformationen Eliquis® 5 mg / 2,5 mg, aktueller Stand.
  5. Raskob GE et al. 2016. Thromb Haemost 115(4):809–16. doi:10.1160/TH15-09-0752
  6. Frost C et al. 2013. British Journal of Clinical Pharmacology 76(5):776–86. doi:10.1111/bcp.12106
  7. Agnelli G et al. 2013. N Engl J Med 368(8):699–708. doi:10.1056/NEJMoa1207541
  8. Liu X et al. 2015. J Am Heart Assoc 4(12). doi:10.1161/JAHA.115.002340
  9. Liu X et al. 2016. Thromb Haemost 115(1):161–8. doi:10.1160/TH15-07-0606
  10. G-BA Beschluss vom 07.06.2012. https://www.g-ba.de/downloads/39-261-1497/2012-06-07_AMRL-XII_Apixaban_BAnz.pdf.
  11. G-BA Beschluss vom 20.06.2013. https://www.g-ba.de/downloads/39-261-1738/2013-06-20_AM-RL-XII_Apixaban-neues-AWG_BAnz.pdf.
  12. G-BA Beschluss vom 19.02.2015. https://www.g-ba.de/downloads/39-261-2180/2015-02-19_AM-RL-XII_Apixaban_2014-09-01-D-126_BAnz.pdf.