Stress als Migränetrigger: Was bewirkt Entspannung?
Stress gilt als Triggerfaktor für primäre Kopfschmerzen wie Migräne. Strategien zur Stressreduktion und Entspannung sind daher ein wichtiger Baustein der nichtmedikamentösen Migräneprophylaxe.
Migräneattacken treten häufig nicht in der akut stressigen Situation auf, sondern in der Entspannungsphase danach. Entscheidend ist also nicht unbedingt ein hohes Stresslevel allein, sondern auch die Veränderung des Stressniveaus. Es wird vermutet, dass Schwankungen im Cortisol-Spiegel dafür verantwortlich sind1.
Wie Studien zeigen, können Stressreduktion und tägliches aktives Entspannen die Schwere und Häufigkeit von Migräneanfällen signifikant verringern2,3.
Entspannungsmethoden wie progressive Muskelrelaxation, autogenes Training, Hypnose sowie Hautleitwert-Biofeedback mittels Smartphone-App oder in speziellen Praxen haben sich als effektiv erwiesen. Entscheidend für den Therapieerfolg ist das tägliche Üben, im Arbeitsalltag sind regelmäßige kurze Pausen empfehlenswert.
Lesen Sie weitere Informationen zur Wirkung von aktiven Entspannungsmethoden aus medizinischer Sicht im vollständigen Artikel in „Der Privatarzt“.
Mehr praxisrelevantes Wissen finden Fachkreise online im Migräne- und Kopfschmerz-Guide unter www.mk-guide.org, einem Projekt der DMKG-Initiative „Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen“.
- Lipton R et al. (2014): Reduction in perceived stress as a migraine trigger. Testing the “let-down headache” hypothesis. In: Neurology 22;82(16):1395-401. doi: 10.1212/WNL.0000000000000332.
- Kropp P et al., Schmerz 2017; Leitlinien der DMKG zu Entspannungsverfahren und verhaltenstherapeutischen Interventionen zur Behandlung der Migräne; DOI 10.1007/ s00482-017-0214-1
- Meyer B et al., Progressive muscle relaxation reduces migraine frequency and normalizes amplitudes of contingent negative variation (CNV). J Headache Pain 2016; 17: 37