Orale Therapien bei Brustkrebs: 5 Tipps für eine regelmäßige Einnahme

Damit eine Therapie wirksam ist, muss eine regelmäßige Einnahme der Medikation sichergestellt sein. Welche Hürden erschweren die korrekte Einnahme von oralen Brustkrebstherapeutika und welche Möglichkeiten gibt es, Patient:innen hierbei zu unterstützen?

Höhere Eigenverantwortlichkeit bei oralen Tumortherapien

Insgesamt nimmt der Einsatz oraler Medikamente in der Tumortherapie einen immer größeren Raum ein. Damit steigt die Eigenverantwortlichkeit der Betroffenen sowie die Gefahr von Fehlern und Non-Adhärenz.

Abgesehen davon, dass Patient:innen an die regelmäßige Medikamenteneinnahme denken müssen, bestehen bei oralen Therapien weitere Herausforderungen:1

Wie können Sie als behandelnder Arzt oder behandelnde Ärztin Ihre Patient:innen unterstützen?

1. Patient:innen zu Nutzen & Nebenwirkungen aufklären

Um eine regelmäßige und korrekte Medikamenten-Einnahme zu erreichen, sollten Patient:innen gut informiert in die Therapie starten sowohl hinsichtlich des Nutzens und Zwecks der Therapie als auch in Bezug auf mögliche Nebenwirkungen. Je nach Patientin oder Patient kann der Informationsbedarf stärker oder geringer ausfallen, dies gilt es im Gespräch herauszufinden.1

2. Praktische Hilfen: Kalender, Wecker & Rituale

Folgende praktische Unterstützungen können im Alltag helfen:1

3. Nebenwirkungen nicht aushalten, sondern Dosis anpassen

Kommt es zu Nebenwirkungen im Rahmen der oralen Therapie, sollte gemeinsam eine Lösung gefunden werden, um die Behandlung fortzuführen. Dafür kommen Maßnahmen wie eine Ernährungsumstellung, Anpassungen im Alltag oder eine entsprechende Begleitmedikation in Frage.1

Zudem besteht die Möglichkeit einer individuellen Dosisanpassung: So zeigen aktuelle Daten der monarchE-Studie, dass eine Reduktion der Dosis im Falle von Nebenwirkungen wie z. B. Neutropenie und Diarrhoe keine Auswirkungen auf die Effektivität der adjuvanten Brustkrebsbehandlung hatte. Die Dosisanpassung ist somit eine effektive Methode, Patient:innen die Fortführung der Therapie bei gleichbleibender Wirksamkeit zu ermöglichen.2,3

Weitere Details hier

4. LillyPlus: Rückhalt durch individuelle Therapiebegleitung

Das Patientenprogramm LillyPlus bietet Ihren Brustkrebspatient:innen während der Behandlung mit einem Lilly-Medikament zuhause zusätzlichen Rückhalt. Bei der telefonischen Therapiebegleitung erhalten Ihre Patient:innen:

Ihre Patient:innen können sich kostenfrei und unverbindlich hier anmelden:

Zum Service

Des Weiteren finden Patient:innen unterstützende Materialien zu u. a. Ernährung, Bewegung & Sozialrecht bei Brustkrebs auf folgender Seite:

Zu den Broschüren

5. Apps zur Unterstützung

Als Ergänzung können auch digitale Angebote wie spezielle Apps mit Erinnerungs- oder Eintragefunktion genutzt werden.1 So bietet z. B. die App PINK! Coach Ernährungstipps, Bewegungsprogramme und Achtsamkeitsübungen an.4

Könnte ein automatisches Erfassen von Symptomen wie Fatigue und Leistungsfähigkeit per App nützlich sein? Eine deutsche Studie untersuchte, ob solch ein Monitoring zur Verlängerung des Überlebens und Erhaltung der Lebensqualität beim metastasierten Brustkrebs beitragen kann.5


Quelle

  1. Müller V. Der Therapie treu bleiben. Mamma Mia! April bis Juni 2025.
  2. Johnston SRD et al. Abemaciclib Combined With Endocrine Therapy for the Adjuvant Treatment of HR+, HER2-, Node-Positive, High-Risk, Early Breast Cancer (monarchE). J Clin Oncol. 2020;38(34):3987-3998.
  3. Goetz MP et al. Impact of dose reductions on adjuvant abemaciclib efficacy for patients with high-risk early breast cancer: analyses from the monarchE study. npj Breast Cancer. 2024;10(1):34.
  4. PINK! Coach. https://pink-brustkrebs.de/aktiv-gegen-brustkrebs/pink-coach/ (abgerufen am 09.04.2025).
  5. Karsten MM. GS1-06: PRO B - a superiority randomized controlled trial evaluating the effects of symptom monitoring in metastatic breast cancer patients. SABCS 10.-14.12.2024.

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