Ixekizumab als wertvolle Therapieoption bei axSpA° – auch bei normalem CRP-Wert
Daten aus verschiedenen Studien zeigen, dass axSpA-Patient:innen mit einem CRP-Wert im Normbereich häufig schlechter auf eine TNF-Inhibitor-Therapie ansprechen als Patient:innen mit einem erhöhten CRP-Wert. Lesen Sie hier, welche Behandlungsoption für diese Betroffenen besser geeignet sein kann.
Aus dem Labor: CRP-Wert als Maß der Entzündung bei axSpA?
Patientinnen und Patienten mit axialer Spondyloarthritis° (axSpA) leiden typischerweise an entzündlichem Rückenschmerz. Um den Grad der Krankheitsaktivität zu erfassen, wird routinemäßig der Wert des C-reaktiven Proteins (CRP) im Blut bestimmt. Ein normaler CRP-Wert (≤ 5 mg/l) gilt als Maß für eine geringe Entzündung und wurde häufig so interpretiert, dass die Patient:innen von einer eher geringen Krankheitslast betroffen sind. Inzwischen ist jedoch bekannt, dass
1. der CRP-Wert bei einem großen Teil der axSpA-Patient:innen normal sein kann. Das zeigen Daten aus verschiedenen Real-World-Registern. Im CorEvitas Register aus den USA beispielsweise hatten 79 % der axSpA-Patient:innen keinen erhöhten CRP-Wert.1 Im Praxisalltag hat etwa die Hälfte der axSpA-Patient:innen einen normalen CRP-Wert.2
2. Patient:innen mit einem normalen CRP-Wert an einer ähnlich hohen Krankheitslast leiden können wie Patient:innen mit einem erhöhten CRP-Wert (Abb. 1).2

Abb.1: Hohe Krankheitslast bei Patient:innen mit aktiver axSpA und normalem CRP-Wert. Normaler CRP-Wert war definiert als ≤ 5 mg/l; erhöhte CRP-Ausgangswerte CRP > 5 mg/l.
† p < 0,05 im Vergleich zum ersten Terzil (hsCRP-Wert 0–1,9 mg/l).
axSpA: axiale Spondyloarthritis; CRP: C-reaktives Protein; hs: hochsensitiv; IQR: Interquartilsabstand; NRS: Numerische Bewertungsskala.
Modifiziert nach Poddubnyy DA, et al.2
Patient:innen mit objektiven Entzündungszeichen können von einer TNFi-Therapie profitieren
Eine kürzlich veröffentlichte Studie untersuchte die Wirksamkeit des TNF-Inhibitors (TNFi) Certolizumab bei nr-axSpA-Patient:innen in Abhängigkeit der objektiven Entzündungsmarker.3 Dafür wurden Patient:innen mit aktiver nr-axSpA, die entweder im MRT eine aktive Sakroiliitis und/oder erhöhte CRP-Werte aufwiesen, nach ihren Ausgangswerten in drei Gruppen eingeteilt:
- Gruppe 1: MRT+/CRP−
- Gruppe 2: MRT−/CRP+
- Gruppe 3: MRT+/CRP+
Die Ergebnisse zeigen, dass Patient:innen mit nr-axSpA und objektiven Entzündungszeichen (MRT+ und/oder erhöhtes CRP) langfristig von der Behandlung mit Certolizumab profitieren können. Die klinischen Ergebnisse, die nach einem Jahr erreicht wurden, blieben zudem über drei Jahre hinweg stabil.
Aber: In der Gruppe mit normalem CRP-Wert erwies sich Certolizumab wenig wirksam – die Ergebnisse im ASAS-Ansprechena bewegten sich auf Placebo-Niveau.3
Hoher CRP-Wert ist wichtigster Prädiktor für ein Ansprechen auf TNFi
Gibt es Prädiktoren für ein Ansprechen auf eine TNFi-Behandlung bei axSpA? Dieser Frage ging eine Metastudie aus dem Jahr 2015 nach. Inkludiert wurden 37 Studien mit insgesamt 6.736 axSpA-Patient:innen. Neben den Faktoren hoher BASDAI- und niedriger BASFI-Score sowie HLA-B27, junges Alter und männliches Geschlecht wurde ein hoher CRP-Ausgangswert als starker Prädiktor für ein besseres Ansprechen auf TNFi identifiziert. Zudem war ein niedriger CRP-Ausgangswert der stärkste Prädiktor für ein Nicht-Ansprechen auf TNFi.4
Eine weitere Metaanalyse zur selben Fragestellung aus dem Jahr 2022 errechnete aus mehreren statistischen Modellen, dass ein normaler CRP-Wert mit Abstand der stärkste Prädiktor für das Nicht-Ansprechen auf TNFi ist.5
Welche Therapie eignet sich für Patient:innen mit normalem CRP-Wert?
Da durchschnittlich etwa 50 % der axSpA-Patient:innen keinen erhöhten CRP-Wert aufweisen, besteht ein großer Bedarf an Therapien, die auch bei diesen Betroffenen wirksam sind. Der IL-17-Inhibitor Ixekizumab kann dies leisten, wie Studiendaten zeigen:
Eine Post-hoc-Analyse der COAST-V-Studie gruppierte die Patient:innen nach ihren CRP-Ausgangswerten.6
In der Gruppe mit normalem CRP-Wert
- erreichten mit Ixekizumab mehr Patient:innen ein ASDAS-Ansprechenb als mit Adalimumab (46 % vs 35 %)
- erreichten mit Ixekizumab mehr Patient:innen ein BASDAI50-Ansprechenc als mit Adalimumab (35 % vs 24 %). Die Werte von Adalimumab bei normalem CRP-Werten lagen auf Placebo-Niveau.
Ixekizumab war aber auch bei erhöhten CRP-Werten wirksam:
- Ein ASDAS-Ansprechen erreichten 44 % der mit Ixekizumab behandelten vs. 41 % der mit Adalimumab behandelten Patient:innen.
- Ein BASDAI50-Ansprechen erreichten 48 % der Teilnehmenden unter Ixekizumab-Therapie vs 39 % der Teilnehmenden unter Adalimumab-Therapie.
Fazit:
Ixekizumab ist sowohl bei normalen als auch bei erhöhten CRP-Werten wirksam und kann damit für viele Patient:innen eine wertvolle Therapieoption sein.
° Axiale Spondyloarthritis (axSpA): Ankylosierende Spondylitis (röntgenologische axiale Spondyloarthritis): Taltz® (Ixekizumab) ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver röntgenologischer axialer Spondyloarthritis (r-axSpA), die auf eine konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben. Nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis (nr-axSpA): Taltz® (Ixekizumab) ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis mit objektiven Anzeichen einer Entzündung, nachgewiesen durch erhöhtes C-reaktives Protein und/oder Magnetresonanztomographie, die unzureichend auf nichtsteroidale Antirheumatika angesprochen haben.
a ASAS: Assessment of Spondyloarthritis International Society
b ASDAS: Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score, Ansprechen definiert als ASDAS-Wert < 2,1.
c BASDAI: Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index
BASFI: Bath Ankylosing Spondylitis Functional Index
CRP: C-reaktives Protein
HLB-B27: Humanes Leukozyten-Antigen-B27
MRT: Magnetresonanztomographie
TNFi: Tumornekrosefaktor-Inhibitoren
IL-17i: Interleukin-17-Inhibitoren
- CorEvitas Psoriasis Patient Registry. https://www.psoriasis.org/corevitas-psoriasis-patient-registry/ [zuletzt aufgerufen am 30.07.2025].
- Poddubnyy D et al. Ann Rheum Dis 2010;69:1338–41.
- Rudwaleit M et al. RMD Open. 2024 May 9;10(2):e003884.
- Maneiro JR et al. RMD Open 2015;1:e000017. doi:10.1136/rmdopen-2014-000017.
- Wang R et al. JAMA Netw Open. 2022;5:e222312.
- Sengupta R et al. Poster presented at ACR 2024. P1475.
PP-IX-DE-5250