Neue Registerstudie: Keine erhöhte Inzidenz für MACEs unter Therapie mit JAK-Inhibitoren
RA-Patient:innen unter Therapie mit <strong>JAK-Inhibitoren</strong> haben <strong>kein höheres Risko</strong> für kardiovaskuläre Ereignisse (MACEs) als Betroffene unter TNFi-Therapie. Das legt eine aktuelle Registerstudie nahe.<sup>1</sup> Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick.
Systemische Entzündungsprozesse erhöhen das Mortalitätsrisiko bei RA
Menschen mit rheumatoider Arthritis* (RA) haben ein im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erhöhtes Mortalitätsrisiko. Ein Grund dafür ist, dass sie häufiger von kardiovaskulären Ereignissen (MACEs) betroffen sind. Neben den traditionellen Risikofaktoren für MACE spielen systemische Entzündungsprozesse, wie sie bei RA auftreten, eine direkte Rolle bei der Entstehung von Atherosklerose und MACEs. Indem die RA-Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) dieses Entzündungsgeschehen eindämmt, dient sie nicht nur der reinen Symptomkontrolle, sondern reduziert gleichzeitig das MACE-Risiko der Patient:innen.1
Die Sicherheit von JAK-Inhibitoren unter der Lupe
JAK-Inhibitoren (JAKi) sind aufgrund ihrer guten Wirksamkeit eine wichtige und vielversprechende Option in der RA-Therapie. Die ORAL Surveillance-Studie aus dem Jahr 2022 ließ jedoch Bedenken über die Sicherheit der JAKi aufkommen: Unter dem getesteten JAKi Tofacitinib wurde gegenüber TNFi eine erhöhte Inzidenz von MACEs beobachtet, was in einer Warnung seitens der EMA und FDA vor der Verwendung von Tofacitinib resultierte. Neuere Studien konnten diese Signale jedoch nicht bestätigen.
Deshalb gilt: Gemäß aktueller Leitlinien können JAKi verschrieben werden, wenn zuvor das individuelle Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse sorgfältig bewertet wurde.1
Multinationale Registerstudie soll Licht ins Dunkel bringen
Um mehr Klarheit über das Sicherheitsprofil der JAKi zu gewinnen, griffen R. Aymon et al. auf Daten aus 15 RA-Registern der JAK-pot Kollaboration zurück. Ziel ihrer Registerstudie war es, das MACE-Risiko bei Patient:innen unter JAKi-Therapie mit dem von Patient:innen unter TNFi-Therapie bzw. unter Therapie mit bDMARDs mit anderen Wirkmechanismen unter realen Bedingungen zu vergleichen.1
Ergebnis: Kein Hinweis auf erhöhtes MACE-Risiko unter JAKi
Für die Analyse wurden mehr als 73.000 Behandlungsfälle betrachtet, die im Median 1,3 Jahre nachverfolgt wurden. Die Forschenden ermittelten ähnliche Inzidenzraten pro 1.000 Personenjahre für MACE unter der Therapie mit JAKi (IR = 7,0) und mit TNFi (IR = 7,6), während die Inzidenz unter bDMARD-OMA (bDMARDs mit anderen Wirkmechanismen) im Vergleich dazu erhöht war (IR = 11,8; siehe auch Tabelle 1).1
Tab. 1: Inzidenzraten von MACE pro 1.000 Personenjahren bei RA-Patient:innen unter Therapie mit JAKi, TNFi oder bDMARDs mit anderen Wirkmechanismen.1
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828 MACEs bei 51.233 Patient:innen
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Anzahl pro Behandlungsgruppe
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JAKi:
16.417
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TNFi:
35.373
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bDMARD-OMA:
21.218
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Fälle von MACEs
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117
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344
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282
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IR pro 1.000 Patientenjahre (95 % CI)
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7,0
(5,76–8,35)
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7,6
(6,79–8,42)
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11,8
(10,44–13,23)
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IR: Incidence rate; CI: Confidence Interval
Erwägen Sie Olumiant® (Baricitinib) als JAKi der Wahl mit überzeugendem Verträglichkeitsprofil
Der JAKi Olumiant® ist seit Jahren in der Behandlung von RA etabliert – denn er bietet eine schnelle und starke Schmerzreduktion2 und kann Betroffenen zu langjähriger Remission3 verhelfen. In der beschriebenen Registerstudie war Olumiant® der JAKi, der am häufigsten angewendet wurde. Auch über die Studie hinaus überzeugt Olumiant® beim Thema Verträglichkeit:
- Olumiant® weist ein etabliertes Verträglichkeitsprofil bei RA auf, ohne neue Sicherheitssignale4-8
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Bis zu 9,3 Jahre stabiles Sicherheitsprofil5,§
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Ähnliches Auftreten von AEs in klinischen Studien wie im Real-World-Setting, was das Risiko der RA-Patient:innen widerspiegelt4-7
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Ähnliches MACE-Risiko wie andere JAKi und andere DMARDs8
Der Rheumatologe Fabian Ullrich, Klinikum der Universität München, fasst für Sie in diesem Kurzvideo das Nutzen-Risiko-Profil von Olumiant® zusammen:
* Olumiant® wird angewendet zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis bei erwachsenen Patienten, die auf eine vorangegangene Behandlung mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Olumiant® kann als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat eingesetzt werden.
§ Für diese Patientenpopulationen gelten besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen laut aktueller Fachinformation: Patient:innen mit atherosklerotischen Herz-Kreislauferkrankungen oder kardiovaskulären Risikofaktoren (z. B. Raucher oder ehemalige Langzeitraucher), Patient:innen mit Risikofaktoren für maligne Erkrankungen (z. B. bestehendes Malignom oder Malignom in der Vorgeschichte), Patient:innen ab 65 Jahren und Patienten mit aktiven, chronischen bzw. wiederkehrenden Infekten in der Vorgeschichte.
MACE: Major adverse cardiovascular event
RA: rheumatoide Arthritis
JAKi: Januskinase-Inhibitor TNFi: Tumornekrosefaktor-Inhibitor
AE: Unerwünschtes Ereignis
- Aymon R, et al. Arthritis Rheumatol. 2025. doi: 10.1002/art.43188. Epub ahead of print.
- Taylor PC, et al. N Engl Med 2017;376:652–662.
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