TNFi und normaler CRP: Prädiktor für geringes Therapieansprechen

Welche Faktoren entscheiden über den Therapieerfolg bei axSpA<sup>a</sup>? Der CRP-Wert könnte ein prädiktiver Biomarker für das Ansprechen auf einen TNF-Inhibitor (TNFi) sein.<sup>1-4</sup> Studien belegen, dass axSpA-Patient:innen mit normalem CRP-Wert schlechter auf TNFi ansprechen als jene mit einem erhöhten Wert.<sup>4-6</sup>

Bei der Behandlung der axialen Spondyloarthritis (axSpA)a wird der Einsatz von TNFi, Interleukin-17-Inhibitoren (IL-17i) und Januskinase-Inhibitoren (JAKi) bei anhaltend hoher Krankheitsaktivität gleichrangig empfohlen.7 Dennoch greifen Ärztinnen und Ärzte in der Praxis häufig zuerst zu einem TNFi, doch der gewünschte Therapieerfolg bleibt oft aus: Real-World-Daten zeigen, dass bis zu 68 % der Patient:innen mit axSpA die TNFi-Therapie aufgrund von Wirkverlust oder unzureichender Wirksamkeit abbrechen.8 Gemäß den ASAS-EULAR-Leitlinien kann der CRP-Wert als Prädiktor für ein TNFi-Ansprechen bei Therapieentscheidungen herangezogen werden.7 Denn Daten zur Wirksamkeit von TNFi bei nicht-röntgenologischer und röntgenologischer axSpA (nr-/r-axSpA) bestätigen, dass axSpA-Patient:innen mit normalem CRP-Wertb eine geringere Chance haben, von einer TNFi-Therapie zu profitieren.1,4,5

CRP: wichtigster Prädiktor für ein Nicht-Ansprechen auf TNFi

Eine aktuelle Metaanalyse mit Daten von 1.899 Patient:innen mit r-axSpA aus 10 randomisierten Studien zielte darauf ab, ein prädiktives Modell für das Therapieansprechenc auf einen TNFi nach 12 Wochen zu entwickeln.1 Die Analyse ergab, dass der CRP-Wert unter allen getesteten Prädiktoren die höchste Aussagekraft für die Vorhersage eines (Nicht-)Ansprechens hatte.1 Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patient:innen, deren CRP-Wert nicht erhöht ist, eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit haben könnten, auf eine TNFi-Therapie anzusprechen.1

Geringeres Ansprechen auf TNFi bei niedrigerem CRP-Wert

Darüber hinaus zeigt sich aber auch bei nr-axSpA-Patient:innen mit normalem CRP-Wert ein geringeres Ansprechen auf einen TNFi.4,5 In der Phase-III-Studie ABILITY-1 zur Wirksamkeit von Adalimumab bei nr-axSpA, wurde unter anderem der CRP-Wert zu Baseline erhoben.4 Eine nach dem CRP-Wert stratifizierte Subgruppenanalyse zeigte ein geringeres Ansprechen bei Patient:innen mit normalem CRP-Wert unter TNFi:4

ASAS40-Ansprechen bei nr-axSpA-Patient:innen nach 12 Wochen:

Auch in der GO-AHEAD-Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit des TNFi Golimumab, zeigten nr-axSpA-Patient:innen mit normalem CRP-Wert unter Golimumab ein geringeres ASAS40-Ansprechend als jene mit erhöhtem CRP-Wert.5

Hohe Krankheitslast trotz normalem CRP-Wert

Bei der Mehrheit der Patient:innen mit axSpA ist der CRP-Wert nicht erhöht.9,10 Beispielsweise zeigte sich in der PROOF-Registerstudie (n = 2.170, 29 Länder, 6 geografische Regionen), dass nur etwa die Hälfte der r-axSpA- und nur ca. ein Drittel der nr-axSpA-Patient:innen erhöhte CRP-Werte aufwiesen. Die übrigen Teilnehmer:innen hatten normale CRP-Werte.10

Schon gewusst?

Da axSpA-Patient:innen unabhängig vom CRP-Wert eine hohe Krankheitslast mit den Symptomen einer aktiven Erkrankungen aufweisen können, ist es wichtig, auch Patient:innen mit normalen CRP-Werten eine wirksame Therapie zu ermöglichen.11,12 Dementsprechend hoch ist der Bedarf an Therapien, die sowohl bei erhöhtem als auch normalem CRP-Wert wirksam sind.

IL-17A-Inhibitor Ixekizumab – wirksam auch bei normalem CRP-Wert

Mit dem Interleukin (IL)-17A-Inhibitor Ixekizumab (Taltz®)13 steht eine wirksame Therapie zur Verfügung, die sowohl bei erhöhtem als auch bei niedrigem CRP wirkt. Wie eine Post-hoc-Auswertung der COAST-V-Studie bei Biologika-naiven r-axSpA-Patient:innen nahelegt, ist Ixekizumab sowohl bei normalem (≤ 5 mg/l) als auch erhöhtem CRP (> 5 mg/l) wirksam14: 35 % der Patient:innen mit normalem CRP-Wert erreichten unter Ixekizumab ein ASAS40-Ansprechen – nahezu doppelt so viele wie unter Placebo mit nur 19 %.14 Der im Referenzarm mitgeführte TNFi Adalimumab zeigte dagegen nur ein Ansprechen auf Placeboniveau (21 %).14 Bei Patient:innen mit erhöhtem CRP-Wert erreichten sogar 56 % unter Ixekizumab ein ASAS40-Ansprechen, und damit signifikant mehr als unter Placebo (p < 0,001).14

Fazit

axSpA-Patient:innen mit normalem CRP-Wert haben eine geringere Chance, von einer TNFi Therapie zu profitieren, weisen jedoch oftmals belastende Symptome einer aktiven Erkrankung auf.1,3-5,11,12 Eine Therapieoption, die bei normalem und erhöhtem CRP-Wert wirksam ist – diese steht mit dem IL-17A-Inhibitor Ixekizumab zur Verfügung und kann hier eine wirksame Alternative sein.14

Fußnoten

a Axiale Spondyloarthritis (axSpA): Ankylosierende Spondylitis (röntgenologische axiale Spondyloarthritis): Taltz® (Ixekizumab) ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver röntgenologischer axialer Spondyloarthritis (r-axSpA), die auf eine konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben. Nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis (nr-axSpA): Taltz® (Ixekizumab) ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis mit objektiven Anzeichen einer Entzündung, nachgewiesen durch erhöhtes C-reaktives Protein und/oder Magnetresonanztomographie (MRT), die unzureichend auf nichtsteroidale Antirheumatika angesprochen haben.
b normaler CRP-Wert definiert als ≤ 5 mg/ml; erhöhter CRP-Wert definiert als > 5 mg/ml
c Ein Ansprechen wurde als eine signifikante Reduktion des Axial Spondyloarthritis Disease Activity Scores (ASDAS) um ≥ 2 definiert, ein Nicht-Ansprechen als eine Senkung des ASDAS um < 1,1.
d Sekundärer Endpunkt (ASAS40-Ansprechen nach 16 Wochen): Patient:innen mit normalem CRP-Wert und keinen objektiven Anzeichen einer Entzündung (MRT), 42,1 % vs. 25 % Placebo, p = 0,2636; Patient:innen mit erhöhtem CRP und objektiven Anzeichen einer Entzündung (MRT), 60,3 % vs. Placebo 22,5 %, p < 0,0001

Quellen

  1. Wang R et al., JAMA Netw Open 2022; 5(3): e222312
  2. Glintborg B et al., Ann Rheum Dis 2010; 69(11): 2002-2008
  3. Rudwaleit M et al., RMD Open 2024; 10(2): e003884
  4. Sieper J et al., Ann Rheum Dis 2013; 72(6): 815–822
  5. Sieper J et al., Arthritis Rheumatol 2015; 67(10): 2702–2712
  6. Whicher JT., Clin Biochem 1998; 31(6): 459–465
  7. Ramiro S et al., Ann Rheum Dis 2023; 82(1): 19–34
  8. Deodhar A & Yu D., Semin Arthritis Rheum 2017; 47(3): 343–350
  9. Mease PJ et al., Arthritis Care Res 2018; 70(11): 1661-1670
  10. Poddubnyy D et al., Rheumatology 2022; 61(8): 3299–3308
  11. Sengupta R et al., ACR-Kongress 2024; Poster P1475
  12. Poddubnyy D et al., Ann Rheum Dis 2010; 69(7): 1338–1341
  13. Fachinformation Taltz®
  14. Maksymowych WP et al., Rheumatology 2022; 61(11): 4324–4334

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