Welttag des Sehens 2022: Frühzeitige Diagnose und Therapie können schweren Verläufen von Augenerkrankungen wie Uveitis vorbeugen

Am jährlich stattfindenden Welttag des Sehens am 13. Oktober dreht sich alles um das Thema Augengesundheit. Er rückt zudem auch die ophthalmologische Versorgung in Deutschland in den Mittelpunkt. Dem demografischen Wandel mit einem Anstieg an altersbedingten Augenerkrankungen sind mehr Aufklärung und interdisziplinäre Präventionsangebote entgegenzusetzen.

Rund um den Welttag des Sehens am 13. Oktober 2022, dem die „Woche des Sehens“ vorausgeht, dreht sich alles um das Thema Augenlicht. Die Fähigkeit, scharf und nuanciert sehen zu können, ist für viele Menschen selbstverständlich, solange sie dazu fähig sind. Einer Umfrage zufolge, die unter 11.000 Befragten weltweit durchgeführt worden ist, kennen sich 68 % mit dem Thema Augengesundheit aus. Es gaben jedoch lediglich 21 % der Befragten an, sich in den letzten fünf Jahren einer Augenuntersuchung unterzogen zu haben.1 Somit ist es notwendig, die optische Sinneswahrnehmung und das Thema Augengesundheit stärker in den Fokus zu rücken, um möglichen Verschlechterungen der Sehfähigkeit oder sogar Blindheit entgegenzuwirken.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist die beste Vorsorge

Die Prävention spielt für die Ophthalmologie eine zentrale Rolle. Insbesondere bei altersbedingten chronischen Augenerkrankungen ist die Diagnose sowie eine therapeutische Intervention zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt wichtig. Das betrifft immer mehr Menschen in Deutschland: Denn mit dem demografischen Wandel steigt auch das Risiko einer Sehbehinderung infolge einer chronischen und altersbedingten Augenerkrankung kontinuierlich.2 Viele dieser Augenerkrankungen sind mit Vorerkrankungen oder Komorbiditäten assoziiert. Insofern besteht eine wirkungsvolle Prävention auch in einer interdisziplinären Zusammenarbeit aus verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen. So können Hausärzt*innen, Rheumatolog*innen oder auch Internist*innen eine Früherkennung und ophthalmologische Abklärungen anstoßen.3

Auslöser und mögliche Ursachen einer Uveitis

Die Uveitis ist zu rund 40 % auf eine Immunerkrankung zurückzuführen. Zwar sind die Ursachen noch immer nicht gänzlich erforscht, allerdings werden der Augenentzündung häufig chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis (RA) und auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) zugrunde gelegt.4 Viren, Bakterien oder Parasiten kommen bei 22 % der Uveitis-Erkrankungen als Auslöser in Frage.4 Der Anteil der idiopathischen Uveitis, bei der es keine erkennbare Ursache gibt, liegt bei etwa einem Drittel.4 In Deutschland sind circa 400.000 Menschen davon betroffen.4 Die Uveitis ist nicht primär altersassoziiert: Am häufigsten tritt die Erkrankung zwischen dem 20. und 59. Lebensjahr auf, aber auch Kinder und Jugendliche können eine Uveitis entwickeln.5,6,7

Akute und schleichende Symptomatik

Die Uveitis ist eine heterogene Erkrankung, die sich je nach Lokalisation in ihrer Symptomatik unterscheidet. So macht sich eine Entzündung bei einer Uveitis anterior durch Schmerzen, Rötungen der Augen und Lichtempfindlichkeit bemerkbar. Sie kann akut oder progressiv auftreten. Bei der Uveitis intermedia und posterior können Sehstörungen in Form von Flecken oder Eintrübungen des Glaskörpers hinzukommen.2 Durch eine frühzeitige Diagnose und Therapie lassen sich schwere Komplikationen und Verläufe in der Regel verhindern.2

Anti-inflammatorische Therapieoption mit Biosimilars

Betroffenen wird bei einer Uveitis eine anti-inflammatorische Therapie empfohlen.8 Neben dem Einsatz von Kortikosteroiden im Akutfall stehen Biologika oder Biosimilars als Basistherapie zur Verfügung, wozu zum Beispiel der TNF-Inhibitor Adalimumab9 gehört. Inzwischen gibt es mehrere Adalimumab-Biosimilars, die für eine nicht infektiöse Uveitis-Behandlung zur Verfügung stehen.9 Sie sind hinsichtlich ihres Sicherheitsprofils sowie der Wirksamkeit absolut gleichwertig, aber kostengünstiger als das Referenz-Biologikum.10 Durch Langzeitdaten kann zudem belegt werden, dass die Umstellung auf Biosimilars eine durchaus praktikable Behandlungsoption darstellt. Sie ist mit der Aufrechterhaltung der klinischen Wirksamkeit bei Patient*innen mit nicht-infektiöser Uveitis verbunden, die zuvor mit den entsprechenden Referenz-Biologika behandelt wurden.10

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, Patient*innen zu ermutigen, neue Therapieoptionen auszuprobieren. Weiterführende Informationen zum Leben mit einer Uveitis finden Ihre Patient*innen auf dem Patient*innenservice MeinCare+ und in der passenden Broschüre.


Quellen

  1. PR newswire. Link: https://www.prnewswire.com/news-releases/eine-aktuelle-meinungsumfrage-ergab-dass-weltweit-die-augengesundheit-aus-dem-blickfeld-gerat-162823546.html. Letzter Zugriff: 08.09.2022.
  2. Woche des Sehens. Link: https://www.woche-des-sehens.de/infothek/zahlen-und-fakten/augenkrankheiten-zahlen-fuer-deutschland/. Letzter Zugriff: 08.09.2022.
  3. Wolfram C et al. Prävalenz von Sehbehinderung in der erwachsenen Bevölkerung. Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 289-95. Link: https://www.aerzteblatt.de/archiv/206887/Praevalenz-von-Sehbehinderung-in-der-erwachsenen-Bevoelkerung. Letzter Zugriff: 08.09.2022.
  4. Fiehn C et al. Differenzialdiagnose der Uveitis. Dtsch Arztebl 2003; 100(39): A-2514 / B-2098 / C-1975. Link: https://www.aerzteblatt.de/archiv/38606/Differenzialdiagnose-der-Uveitis. Letzter Zugriff: 08.09.2022.
  5. Chan NS et al. Pediatric Uveitis. Asia Pac J Ophthalmol (Phila). 2018 May-Jun;7(3):192-199. doi: 10.22608/APO.2018116. Epub 2018 Apr 23. PMID: 29682916.
  6. Edelsten C et al. Visual loss associated with pediatric uveitis in english primary and referral centers. Am J Ophthalmol. 2003 May;135(5):676-80. doi: 10.1016/s0002-9394(02)02148-7. PMID: 12719076.
  7. Jakob E et al. Uveitis subtypes in a german interdisciplinary uveitis center--analysis of 1916 patients. J Rheumatol. 2009 Jan;36(1):127-36. doi: 10.3899/jrheum.080102. PMID: 19132784.
  8. BVA und DOG. Leitlinie Nr. 14 Uveitis anterior. Stand: Nov. 2011. Link: https://www.dog.org/wp-content/uploads/2009/09/LL-Uveitis-anterior-2011-11-30-Endversion.pdf. Letzter Zugriff: 08.09.2022
  9. Fachinformation ImraldiTM. Stand: 08/2022.
  10. Fabiani C et al. The Role of Biosimilars in Uveitis: Long-Term Real-World Outcomes of the Switch From Original to Biosimilar TNF-Alpha Inhibitors. Front Pharmacol. 2019 Dec 9;10:1468. doi: 10.3389/fphar.2019.01468. PMID: 31920658; PMCID: PMC6913067.

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