Tourette-Syndrom: Umfassende Diagnose als elementare Therapievoraussetzung

Prof. Irene Neuner spricht im Interview über medikamentöse Behandlungsansätze, die Wirksamkeit von Cannabinoiden und experimentelle Verfahren wie die Tiefe Hirnstimulation bei Tics.  Das Tourette-Syndrom gehört zu den neuropsychiatrischen Erkrankungen.

Prof. Irene Neuner spricht im Interview über medikamentöse Behandlungsansätze, die Wirksamkeit von Cannabinoiden und experimentelle Verfahren wie die Tiefe Hirnstimulation bei Tics. 

Das Tourette-Syndrom gehört zu den neuropsychiatrischen Erkrankungen. Sie äußert sich in Tics, die sowohl motorisch als auch vokal auftreten können und für den Betroffenen mit erheblichen Einschränkungen beispielsweise im Arbeitsleben verbunden sein können. Der Großteil der Patienten mit Tourette-Syndrom entwickelt weitere psychische Störungsbilder wie Depressionen oder Angststörungen. Bisher sei das Tourette-Syndrom nicht heilbar, einzig die Amplitude der Ausprägung der Tics sei durch pharmakologische Therapien beeinflussbar, erklärt Prof. Irene Neuner, Oberärztin an der Uniklinik RWTH Aachen und tätig am Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-4) am Forschungszentrum Jülich. Neuner betont zusätzlich, dass das Stellen einer klaren Diagnose mit Erklären der Krankheit ein elementarer Bestandteil der Therapie sei. Wenn Patienten die Erkrankung besser einordnen könnten, würde sich ihr Zustand häufig bereits bessern.