Klinischer Nutzen von Ustekinumab für Patienten mit SLE

Die Behandlung mit Ustekinumab bietet klinische Vorteile für Patienten mit SLE. Basierend auf den Erfahrungen mit dem Wirkstoff bei Psoriasis, PsA und Morbus Crohn kann Ustekinumab – mit einem neuen Wirkmechanismus – das Potenzial haben, eine neue Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit SLE zu bieten.

Eine niederländische Studie von Van Vollenhoven et al. hat den monoklonalen Antikörper Ustekinumab evaluiert, der die gemeinsame p40-Untereinheit der Zytokine Interleukin(IL)-12 und IL-23 bei Patienten mit aktivem SLE hemmt. Es wurde eine placebokontrollierte Phase-2-Studie mit 102 Patienten mit aktivem SLE durchgeführt.

Sie wurden in einem Verhältnis von 3:2 so randomisiert, dass sie ab Woche 0 alle 8 Wochen, beginnend ab Woche 8, entweder Ustekinumab 6 mg/kg oder Placebo als subkutane Injektionen erhielten, gefolgt von Ustekinumab 90 mg oder Placebo, jeweils zusätzlich zur Standardversorgung. Primärer Endpunkt war der Anteil der Patienten, der in Woche 24 ein Ansprechen gemäß SLE-Responder-Index-4 (SRI-4) zeigte.

Sekundäre Endpunkte waren die Veränderung ab Baseline im Systemic Lupus Erythematosus Disease Activity Index 2000 (SLEDAI-2K), Physician Global Assessment (PGA) und dem British Isles Lupus Assessment Group (BILAG)-based Composed Lupus Assessment(BICLA)-Ansprechen. Zusätzliche vordefinierte Endpunktanalysen waren: keine BILAG-Verschlechterung, was definiert wurde als keine neuen BILAG A- und ≤ 1 neue BILAG-B-Domäne(n) und BILAG-Flare (≥ 1 neuer BILAG A- oder ≥ 2 neue BILAG-B-Domainscores).

Die Ergebnisse zeigen, dass Ustekinumab eine statistisch signifikante Verbesserung im SRI-4-Ansprechen in Woche 24 im Vergleich zu Placebo aufweist (60 % vs. 31 %, P = 0,0046). Patienten, die Ustekinumab erhielten, wiesen ab Baseline eine größere mittlere Veränderung im SLEDAI-2K und PGA vs. Placebo auf (-4,4 vs. -3,8 bzw. -2,17 vs. -1,93). Es wurde kein Unterschied im BICLA-Ansprechen in Woche 24 beobachtet.

Allerdings zeigten mehr Patienten in der Ustekinumab-Gruppe vs. Placebo keine BILAG-Verschlechterung (48,3 % vs. 26,25 %; P = 0,028) und das Risiko für einen neuen BILAG-Flare war signifikant geringer (Hazard Ratio 0,11 [95 %-KI 0,01–0,94]; P = 0,0078). Zudem zeigt Ustekinumab eine Verbesserung der muskuloskeletalen und mukokutanen Krankheitsmerkmale vs. Placebo; mit einer mittleren Veränderung der Anzahl der aktiven Gelenke ab Baseline in Woche 24 von -4,5 bei Ustekinumab und -2,8 bei Placebo (Mittelwert -4,0 bzw. -3,0).

Niedrige C3-Werte und erhöhte Anti-Doppelstrang-DNA(dsDNA)-Autoantikörper, welche Marker für eine erhöhte Krankheitsaktivität darstellen, haben sich bei Patienten unter Ustekinumab mit der Zeit im Vergleich zu Placebo verbessert. C-Werte und Titer von antinukleären Antikörpern (ANA) waren im zeitlichen Verlauf in beiden Behandlungsgruppen stabil. Im Hinblick auf unerwünschte Ereignisse (UEs) bis Woche 24 hatten 78 % der Patienten unter Ustekinumab vs. 67 % der Patienten unter Placebo ≥ 1 UE; 8,3 % bzw. 9,5 % hatten ≥ 1 schweres UE. Während der Studie traten keine Todesfälle ein und es wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass das Gesamtsicherheitsprofil zwischen Ustekinumab und Placebo vergleichbar war.1

Literatur

  1. Van Vollenhoven R, et al. Efficacy and safety of ustekinumab in patients with active systemic lupus erythematosus: Results of a phase 2, randomised placebo-controlled study. Abstract FRI0303. EULAR 2018.