Mukormykose

Die Mukormykose ist eine seltene opportunistische Pilzinfektion, die vor allem Patienten mit Neoplasien des blutbildenden Systems betrifft.

Auch Diabetiker mit Ketoazidose, Patienten mit schweren Verbrennungen, Patienten nach Behandlung mit Deferoxamin oder immunsupprimierte Patienten, wie etwa nach einer Organtransplantation oder einer HIV-Infektion, stellen eine Risikogruppe dar. Charakteristisch für die Infektion ist eine rasche Gewebs- und Gefäßinvasion, die zu Thrombosen der Arterien und in Folge dessen zu Infarkten bzw. Nekrosen der versorgten Areale führt.

Klinisch werden je nach Infektionsort fünf Formen unterschieden.

1) rhinoorbitozerebrale Mukormykose: häufigste Form, v.a. bei Kindern mit Diabetes, es kommt zu Schwellungen, Rötungen und Schmerzen im Orbitabereich, über Knocheninfiltration kann es zu Sinusitis mit blutigem Sekret und Nekrosen kommen, Befall des ZNS möglich

2) pulmonale Mukormykose: v.a. bei Patienten mit hämatologischen Krebserkrankungen; entwickelt sich nach Inhalation von Pilzkonidien, es kommt zu hämorrhagischen Infarkten der Lunge, Dyspnoe und Hämoptoe

3) Gastrointestinale Mukormykose: v.a. bei schlecht ernährten Kindern nach Verzehr von infektiösem Material, Symptome wie Bauchschmerzen, Diarrhoe und Erbrechen, bei Ischämien und Gangränbildung auf Grund der Perforationsgefahr sehr hohe Letalität

4) Mukormkykose der Haut: v.a. bei Kindern, Infektion nach Hautläsionen, Symptome sind schwarze Hautnekrosen und Ulzerationen

5) Disseminierte Mukormykose: Infektion beginnt in Lunge, Ausbreitung über Blut, oft Befall des ZNS, fast immer letal.

Die Prognose der Mukormykose ist generell schlecht, die Sterblichkeitsrate liegt unabhängig vom Alter der Patienten zwischen 50 und 70%. Eine Prophylaxe existiert nicht.