Kliniken nutzen Telemedizin im Kampf gegen seltene Krankheiten

Die Unikliniken in Würzburg und Regensburg kooperieren künftig in Erforschung, Diagnose und Therapie seltener Erkrankungen.

Die Unikliniken in Würzburg und Regensburg kooperieren künftig in Erforschung, Diagnose und Therapie seltener Erkrankungen.

Geplant seien insbesondere gemeinsame Videokonferenzen, in denen Experten beider Kliniken unklare Fälle besprechen wollen, sagte Helge Hebestreit, Sprecher des Zentrums für Seltene Erkrankungen Würzburg (ZESE). Eine erste Liveschaltung läutete die Kooperation am Montag ein.

Nach europäischer Definition gilt eine Krankheit als selten, wenn weniger als 1 von 2000 Einwohnern von ihr betroffen ist. Rund 8000 dieser Erkrankungen sind bisher entdeckt worden. "Seltene Erkrankungen haben häufig Symptome in verschiedenen Bereichen", sagte Hebestreit. Deshalb sei oft unklar, an was für einen Experten ein Patient weiterverwiesen werden müsse. "Man braucht interdisziplinär vernetztes Arbeiten mit Blick auf die Seltenen."

Um Diagnosen stellen und richtige Therapien abstimmen zu können, "ohne, dass der Patient durch die halbe Welt geschickt wird", wollen die beiden Kliniken ihre Fachkompetenz nun bündeln. Auch für die weitere Erforschung seltener Erkrankungen berge das Vorteile, etwa durch gemeinsame Studien.

Bislang besteht das ZESE Würzburg aus einem Bereich für unklare Diagnosen und 17 Spezialzentren für bestimmte Krankheitsbilder. Die Uniklinik Regensburg habe mehr als 10 davon, Überschneidungen gebe es kaum. Deshalb ergänzten sich die Bereiche sehr gut, sagte Hebestreit.