Vorstellungsgespräche als Arzt erfolgreich meistern

Neben der Wahl der Kleidung kommt es auch auf eine souveräne Selbstpräsentation an, um sich positiv von den Mitbewerbern abzuheben. Was es beim Bewerbungsgespräch als Arzt zu beachten gibt, zeigt der folgende Artikel auf.

Das richtige Outfit für das Bewerbungsgespräch: Formell und schick

Vor allem bei Assistenzärzten herrscht Ungewissheit, welcher Dresscode für das Vorstellungsgespräch infrage kommt. Formell und schick sollte es sein! Daher kann unbesorgt zum Outfit des mündlichen Examens gegriffen werden. Für die Herren kommt der Anzug mit Krawatte, für die Damen der Hosenanzug oder das Kostüm zum Einsatz. Fällt die Auswahl auf einen Rock, ist eine Mindestlänge bis zu den Knien zu beachten. Das Dekolleté hingegen sollte nicht tiefer als bis zur Axillarlinie reichen. Was außerdem zu beachten ist: 

Wichtig ist, dass die Kleidung vor allem gut passt und beim Sitzen bequem ist.1 Die Haare dürfen nach eigenem Geschmack gestylt werden, müssen aber unbedingt einem gepflegten Erscheinungsbild entsprechen. Zudem kann eine persönliche Note im gesamten Aussehen durchaus positiv auf die Anwesenden wirken.2

Die passende Aktentasche rundet das Outfit ab. Diese gilt es richtig zu packen! Wer als gut vorbereitet im Gespräch erscheinen will, hat zunächst seinen Lebenslauf ausgedruckt mit dabei. Und auch Referenzen, die zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht vorlagen, sollten in Kopie vorliegen und den Anwesenden des Bewerbungsgespräches unaufgefordert nachgereicht werden. Um zu guter Letzt die Antworten auf selbst gestellte Fragen schriftlich festhalten zu können, rundet ein Block und ein Stift die Utensilien der Aktentasche ab.3

Effiziente Selbstvermarktung im Vorstellungsgespräch

Dem ersten Eindruck in einem Bewerbungsgespräch kommt zweifellos eine hohe Wichtigkeit zuteil. Laut einer Umfrage der Zeitschrift Via medici verdirbt ein unpünktliches Erscheinen von vorneherein faire Chancen auf Einstellung.4 Zum sofortigem Eisbrechen sollte trotz aller Nervosität auf einen offenen Gesichtsausdruck geachtet werden. Mit einem freundlichen Erscheinen, einem Blick in die Augen und einem festen Händedruck können sofort Punkte gesammelt werden.5 Nun gilt es folgende Benimm-Regeln zu beachten: Ein Bedanken für die eingeräumte Zeit der Anwesenden für das heutige Gespräch ist Knigge-Regeln Nummer eins. Es wird sich erst hingesetzt, nachdem einem ein Platz angeboten wurde und die Frage nach einem Getränk, wird stets bejaht, auch wenn kein Durst herrscht.6

Eine sichere Selbstvermarktung setzt in erster Linie eine gute Vorbereitung voraus. Als Informationsquelle dient die Homepage des Wunsch-Arbeitgebers. Namen der Chefärzte und leitenden Oberärzte mit passendem Foto, Schwerpunkte und Spezialitäten der einzelnen Fachabteilungen, Forschungsschwerpunkte, Zertifizierungen des potenziellen Arbeitgebers und vieles mehr gilt es zu recherchieren. Sind die Namen und Gesichter bekannt, können die Personen nicht nur im ersten Moment richtig angesprochen werden, auch die Verwechslungsgefahr im Gespräch minimiert sich erheblich.7 Neben alldem selbstsicheren Auftreten sollte die menschliche Seite nicht außer Acht gelassen werden. Wer versucht, eine Rolle zu spielen, scheitert laut Wolfgang Lichius von der Personalberatung Kienbaum. Ehrlichkeit und Offenheit hinterlässt bei Chefärzten hingegen ein positives Bild.8

Da als Einstieg in das Gespräch oft eine Kurzvorstellung seitens des Bewerbers genutzt wird, sollte ein kurzer Überblick des eigenen Werdeganges vorbereitet werden. So kommen die Worte leichter über die Lippen und ein selbstbewusstes Auftreten ist sicher. Es wird sich auf die wichtigsten Ereignisse des Lebenslaufes beschränkt. Wann wurde das Examen absolviert? Welches Thema hatte die Dissertation und ist sie schon fertig? Welche Erfahrungen wären für die Abteilung eine Bereicherung? Als Richtlinie gelten zwei bis drei Minuten.9

Zu erwartende Fragen im Vorstellungsgespräch als Arzt

Nach der Kurzvorstellung folgen die klassischen Fragen: Der Grund der Bewerbung steht ganz oben auf der Liste. Hat der Arbeitgeber interessante Spezialisierungen oder war zum Beispiel bei einer Universitätsklinik die Nähe zu Forschung und Lehre ausschlaggebend? Auf die Frage, bei welchen weiteren Arbeitgebern sich beworben wurde, wird mit Diskretion geantwortet. Namen werden nicht genannt!10

Spezifische Fragen sind als nächstes an der Reihe und zielen auf Ambitionen, Persönlichkeit sowie Arbeitsmethoden ab. Wird zukünftig eine Stelle mit Personalverantwortung angestrebt? Welches Vorgehen wird für Patientengespräche gewählt? Wird eine verantwortungsvolle, einfühlsame und stressresistente Arbeitsweise an den Tag gelegt – tagein, tagaus?11

Um Initiative zu zeigen, ist es wichtig, auch eigene Fragen parat zu haben. Eigene Fragen demonstrieren den Anwesenden des Bewerbungsgespräches eine gründliche Vorbereitung über Arbeitgeber und zukünftige Stelle. Folgende Fragen kommen beispielsweise in Betracht: Gibt es Freistellungen für Fortbildungen? Kann hospitiert werden, um eine Abteilung besser kennenzulernen? Wer ist der zukünftige Mentor? Wie ist die Einarbeitung strukturiert? Besteht die Möglichkeit, sich in Forschung und Lehre zu engagieren? Da eventuell schon Fragen während des Gespräches beantwortet wurden, ist es ratsam, ein paar Fragen mehr notiert zu haben.12

Referenzen:

1https://www.praktischarzt.de/arzt/vorstellungsgespraech/
2https://www.aerzteblatt.de/archiv/42360/Bewerbungsgespraech-Vorbereitung-ist-alles
3https://www.praktischarzt.de/arzt/vorstellungsgespraech/
4https://www.aerzteblatt.de/archiv/42360/Bewerbungsgespraech-Vorbereitung-ist-alles
5https://www.aerzteblatt.de/archiv/42360/Bewerbungsgespraech-Vorbereitung-ist-alles
6https://www.praktischarzt.de/arzt/vorstellungsgespraech/
7https://www.praktischarzt.de/arzt/vorstellungsgespraech/
8https://www.aerzteblatt.de/archiv/42360/Bewerbungsgespraech-Vorbereitung-ist-alles
9https://www.praktischarzt.de/arzt/vorstellungsgespraech/
10https://www.praktischarzt.de/arzt/vorstellungsgespraech/
11https://www.monster.de/karriereberatung/artikel/fragen-vorstellungsgespraech-arzt
12https://www.praktischarzt.de/arzt/vorstellungsgespraech/