Antioxidantien gegen das Altern

Eine neue Studie(DOI: 10.1016/j.celrep.2015.07.008) zeigt, wie der Alterungsprozess das Immunsystem schädigt und Antioxidantien diesem Prozess entgegenwirken können. Der Thymus liegt im oberen Medi

Eine neue Studie(DOI: 10.1016/j.celrep.2015.07.008) zeigt, wie der Alterungsprozess das Immunsystem schädigt und Antioxidantien diesem Prozess entgegenwirken können.

Der Thymus liegt im oberen Mediastinum hinter dem Sternum. Als primär lymphatisches Organ dient er der Produktion von T-Lymphozyten. Die Produktion ist proportional zur Thymusgröße, welche im Laufe des Alterns drastisch abnimmt. Durch diesen Prozess entsteht ein deutlicher Überhang an Gedächtnis T-Zellen, da die verminderte Produktion durch Duplikation vorhandener Zellen zu kompensieren versucht wird. Eine geringere Immunkompetenz gegenüber neuen Pathogenen und Vakzinen ist die Folge.

“Diese neue Studie zeigt zum ersten Mal den seit langem vermuteten  Zusammenhang zwischen einer normalen Immunfunktion und Antioxidantien”, erklärt Dr. Howard Petrie, Autor der Studie vom Scripps Research Institute in Kalifornien.

Antioxidantien sind niedermolekulare Gruppen oder Enzyme, die den Körper vor reaktiven Sauerstoffspezies und damit vor oxidativem Stress schützen sollen. Die Vitamine A, C und E, sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide zählen zu den niedermolekularen Stoffen und kommen in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten vor.

Die Autoren durchleuchteten den vermuteten Zusammenhang mittels eines rechnerischen Verfahrens mit dessen Hilfe sich die Genaktivität zweier Thymuszellarten bei Mäusen abschätzen ließ, die der Stromazellen und der lymphatischen Zellen. In den Stromazellen zeigte sich ein Mangel des antioxidativ wirkenden Enzyms Katalase und dessen protektiver Wirkung, der weiterführend zu einer erhöhten Produktion und Akkumulation von reaktiven Sauerstoffspezies durch den Metabolismus führt und somit Ausmaß und Tempo der Schädigung beschleunigt.

Durch einen Anstieg der Katalasekonzentration in genetisch modifizierten Mäusen, testeten die Forscher die Rolle des enzymatischen Antioxidans und konnten zeigen, dass sich dadurch die Thymusgröße für einen Längeren Zeitraum aufrechterhalten lies.

Die Supplementation zweier Antioxidantien, unter anderem Vitamtin C, führte ebenfalls zum Erhalt der Thymusgröße bei den Versuchstieren.

Die eigentliche Ursache der schnellen Degeneration des Thymus im Gegensatz zu anderen Geweben bleibt allerdings weiterhin ungeklärt. Laut Dr. Petrie zeigt die neue Studie außerdem, dass sich der Alterungsprozess an sich nicht von dem anderer Organe unterscheidet. “Der Prozess wird im Thymus durch einen Mangel des protektiven Effekts der Katalase, welche in nahezu allen andere Geweben in höheren Konzentrationen zu finden ist, beschleunigt”, fährt er fort.

Die Forscher konnten außerdem zeigen, dass zwar steigende Katalasekonzentrationen in den Stromazellen die Größe des Thymus für längere Zeit aufrecht erhalten konnte, die Atrophie dadurch aber nicht verhindert werden kann. Derzeit gibt es noch keine Möglichkeit dem über die Zeit entwickelten, metabolischen Schaden Einhalt zu gebieten.

Text: esanum/sb