Bekommt Dschungel-Droge Ayahuasca Depressionen in den Griff?

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass Ayahuasca eine antidepressive Wirkung mit sich bringt.

Begleiterscheinungen wie psychischer Stress und Erbrechen beobachtet

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass Ayahuasca eine antidepressive Wirkung mit sich bringt.

Laut WHO leiden weltweit über 320 Millionen Menschen unter Depressionen. Allein in Deutschland seien über vier Millionen betroffen. Auch wenn Antidepressiva zu einer Linderung der Symptome führen können, reagieren schätzungsweise zehn bis 30 Prozent der Patienten nicht darauf. Aus diesem Grund testen Forscher sowohl neue als auch bekannte Stoffe, um effektivere Medikamente zu entwickeln.

Kürzlich hat ein Forscherteam untersucht, ob Menschen, die unter Depressionen leiden, von Ayahuasca profitieren. Die Dschungel-Droge, die psychedelische Charakteristika aufweist, wird oftmals unter der Verwendung zweier Pflanzenstoffe hergestellt. Diese Kombination setzt sich aus Psychotria viridis, eine Pflanzenart, die N-dimethyltryptamine aufweist, und Banisteriopsis caapi, eine Pflanze, die durch Monoaminooxidase-Hemmer gekennzeichnet ist, zusammen.

Die Studie umfasst 29 Teilnehmer mit Depressionen, bei denen Antidepressiva nicht gewirkt haben. Die Probanden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt; entweder in die Placebo- oder in die Ayahuasca-Gruppe. Ein, zwei und sieben Tage nach der Verabreichung beurteilte das Forscherteam die Symptome der Teilnehmer.

Signifikante Wirkung von Ayahuasca beobachtet

Die Autoren kommentieren ihre Studienergebnisse: "Im Vergleich zum Placebo konnten wir im Zuge des Ayahuascas eine signifikante antidepressive Wirkung beobachten." Das Forscherteam ist überzeugt, dass diese Studie neue Beweise für die Sicherheit und den therapeutischen Wert von Ayahuasca liefert. Somit wäre die Behandlung von Depressionen mit Ayahuasca in einem angemessenen Rahmen durchaus denkbar.

Teilnehmer der Ayahuasca-Gruppe hatten jedoch zum Teil mit unangenehmen Begleiterscheinungen zu kämpfen. Über die Hälfte der Probanden musste sich nach der Einnahme der Dschungel-Droge übergeben. "Die Ayahuasca-Sitzung war nicht unbedingt für jedermann eine angenehme Erfahrung. In der Tat berichteten einige Probanden, dass die Einnahme mit viel psychischem Stress vergesellschaftet war", heißt es von den Studienautoren.

Vielleicht ist Ayahuasca in seiner traditionellen Form nicht die beste Art, die aktiven Wirkstoffe zu verabreichen. Wenn jedoch weitere Studien eine ähnliche Wirksamkeit demonstrieren, könnte das Verständnis des genauen Wirkungsmechanismus zu bekömmlicheren Formen oder Variationen mit weniger psychedelischen Auswirkungen führen. Zudem sei angemerkt, dass Psychedelika immer weiter in den Fokus rücken, da sich die Jagd nach effektviveren Medikamenten immerzu verschärft.