Bundeswehr für die Rückkehr der Ebola-Helfer aus Westafrika gewappnet

Vier Wochen werden Gruppen der Bundeswehr im afrikanischen Ebola-Krisengebiet im Einsatz sein, dann kehren sie zurück. Genau darauf bereitet sich die Bundeswehr vor. Nachdem die Bundeswehr ihre Ebo

Vier Wochen werden Gruppen der Bundeswehr im afrikanischen Ebola-Krisengebiet im Einsatz sein, dann kehren sie zurück. Genau darauf bereitet sich die Bundeswehr vor.
Nachdem die Bundeswehr ihre Ebola-Hilfe in Westafrika gestartet hat, bereitet sie sich bereits auf die Heimkehr vor. Am Mittwoch präsentierte der Sanitätsdienst die Vorkehrungen für die Zeit, wenn Helfer ab Mitte Dezember zurückkommen. «Ebola ist einer der gefährlichsten Erreger», sagte Oberstarzt Peter Lüke in Koblenz. Dennoch sei das Risiko, dass sich ein Helfer infiziere und in Deutschland zur Ansteckungsgefahr werde, sehr gering. Das Restrisiko will die Bundeswehr mit gleich mehreren Maßnahmen so niedrig wie möglich halten.

Damit sich die freiwilligen Helfer aus Deutschland möglichst nicht infizieren, müssen sie vor der Abreise eine Prüfung im Umgang mit Schutzanzug, Atemschutzmaske und Schutzbrille ablegen. Dabei fielen auch Kandidaten durch, sagte Lüke. Von den Freiwilligen der Bundeswehr seien insgesamt rund 200 für den Ebola-Einsatz in Liberia geeignet. «Von denen schicken wir immer 20 für vier Wochen runter.» Die ersten werden Mitte Dezember zurückerwartet.

Die ersten Freiwilligen der Bundeswehr waren am Freitag zum Ebola-Einsatz in Liberia abgeflogen. Ein Aufbauteam soll ein Behandlungszentrum in der Hauptstadt Monrovia einsatzbereit machen.

Vor dem Rückflug wird Fieber gemessen und nach Symptomen gefragt. Im Anschluss biete die Bundeswehr eine freiwillige, dreiwöchige Auszeit in geschützter Umgebung «im Sinne einer Präventivkur» an, sagte Oberstarzt Lüke. Der Einsatz in einer sehr heißen Umgebung, wo viele Menschen sterben, sei für die Helfer sehr belastend. Nur wer einen direkten Kontakt zu einem Infizierten hatte, etwa über einen versehentlichen Nadelstich, komme in Quarantäne.

Insgesamt scheine sich die Lage in Monrovia etwas zu entspannen, die Zahl der Infizierten sinke. Lüke warnte aber vor voreiligen Schlüssen. «Auf dem Land gibt es eine große Dunkelziffer.» Zwischen 50 und 70 Prozent der an Ebola erkrankten Patienten sterbe.

Die Zahl der Ebola-Fälle hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag mit 13 268 angegeben. Bisher gab es etwa 5000 Tote. Allerdings ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Neben Liberia sind Sierra Leone und Guinea am stärksten betroffen. Aus dem westafrikanischen Mali wurden mittlerweile zwei neue Ebola-Tote bekannt. Zuvor hatte es dort nur einen Fall gegeben.

Text und Foto: dpa /fw