Bundesweite Standards für Umgang mit resistenten Keime gefordert

Nach der Entdeckung Antibiotika-resistenter Keime in niedersächsischen Gewässern fordert Umweltminister Olaf Lies den Bund zur Beteiligung bei der Datenerhebung und -bewertung auf.

Bund soll sich stärker gegen Antibiotika-resistente Keime engagieren

Nach der Entdeckung Antibiotika-resistenter Keime in niedersächsischen Gewässern fordert Umweltminister Olaf Lies den Bund zur Beteiligung bei der Datenerhebung und -bewertung auf.

"Wir brauchen bundesweite Standards", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch im Landtag in Hannover. Das habe er auch in einem Brief an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) klargemacht.

Die Landesregierung erarbeitet zurzeit das Konzept einer flächendeckenden Untersuchung, bei der vom NDR gesammelte Daten erweitert werden sollen durch Analysen von etwa 200 Messpunkten an 70 Stellen. "Am Ende brauchen wir eine große Datenbasis, um auch Schlussfolgerungen ziehen zu können", so Lies. Standorte sollen Kläranlagen oder auch Regionen mit hoher Viehdichte sein. Ziel sei es, die bakterielle Verunreinigung in den Badegewässern so gering wie möglich zu halten. Eine Kernfrage sei auch, ob es Reserve-Antibiotika gibt, die ausschließlich dem Menschen vorbehalten sind.

Das Baden in den Gewässern hält Lies aber für unbedenklich. "Ziel der Landesregierung ist es, den Antibiotika-Einsatz in der Tiermedizin noch weiter zu senken", sagte er. Der sei aber schon stark reduziert. In Niedersachsen waren bei stichprobenartigen Untersuchungen von Gewässern Antibiotika-resistente Keime gefunden worden. Reporter des NDR hatten an zwölf Stellen Proben genommen und testen lassen und sogenannte multiresistente Erreger nachgewiesen. Das Phänomen wird schon seit 2016 von der Landesregierung untersucht.