Datenbank speichert genetische Fingerabdrücke von Klinikkeimen

In Hessen sollen sogenannte genetische Fingerabdrücke von multiresistenten Krankenhauskeimen analysiert und in einer Datenbank gesammelt werden.

Datenbank gegen Krankenhauskeime gestartet

In Hessen sollen sogenannte genetische Fingerabdrücke von multiresistenten Krankenhauskeimen analysiert und in einer Datenbank gesammelt werden.

Mit dieser hessenweiten Gesamt-Genom-Sequenzierung sollen Patienten besser geschützt werden, wie das Hessische Sozialministerium am Montag in Wiesbaden mitteilte. "Der Aufbau einer Datenbank mit allen genombasierten Daten wird die Arbeit von behandelnden Ärzten, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst und der Forschung unterstützen", sagte Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU). Übertragungswege der Erreger könnten so hoffentlich besser identifiziert und damit gezieltere Maßnahmen gegen eine Weiterverbreitung ergriffen werden.

Bundesweit erleiden jährlich etwa 500.000 Menschen eine behandlungsbedingte Infektion, immer häufiger auch mit multiresistenten Erregern. Zuletzt waren im Mai Teile der Intensivstation der Frankfurter Uniklinik geschlossen worden, weil dort bei fünf Patienten gegen Antibiotika unempfindliche Bakterien nachgewiesen wurden. Die Keime waren mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Patienten eingeschleppt worden. Erstellt wird der genetische Fingerabdruck vom Institut für Medizinische Mikrobiologie der Justus-Liebig-Universität in Gießen.