Deeskalation und Dokumentation gegen aggressive Patienten

Interview mit Prof. Uwe Janssens vom St.-Antonius-Hospital in Eschweiler Physische oder verbale Gewalt gegenüber Ärzten und sonstigen medizinischen Personal nimmt verschiedenen Umfragen zufolge zu.

Interview mit Prof. Uwe Janssens vom St.-Antonius-Hospital in Eschweiler

Physische oder verbale Gewalt gegenüber Ärzten und sonstigen medizinischen Personal nimmt verschiedenen Umfragen zufolge zu. Doch wie sollen Ärzte mit aggressiven Angehörigen und Patienten umgehen? Dieser Frage gingen die Teilnehmer der 48. Gemeinsamen Jahrestagung der DGIIN und ÖGIAIN in Berlin nach.

Prof. Uwe Janssens, Chefarzt und Sektionsleiter Intensivmedizin, IMC und Notaufnahme mit Chest-Pain-Unit am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler, rät seinen Kollegen dazu, sich der Kritik zu stellen und mit ihr professionell auseinander zu setzen. Die Rolle der Ärzte sei es, zu deeskalieren und den Frust, die Wut und den Ärger aufzufangen und zu verstehen.

Sorge bereiten ihn die zunehmenden Klagen von Anwaltskanzleien wegen angeblicher Behandlungsfehler von Ärzten: “Wir dürfen in keinem Fall die optimale Behandlung aus dem Auge verlieren.” Vor allem dürfe es nicht passieren, dass sich Ärzte aufgrund der Angst, etwas nicht getan zu haben, zu einer Übertherapie und Überdiagnostik hinreißen lassen. Ärzte sollen ihre Schritte vor allem genau dokumentieren und leitlinienkonform agieren, empfiehlt Janssens.