Magenband durch richtige Ernährung verhindern

Ein Patient mit einem BMI von 50, 152 kg, Cholesterin bei 140 ml/dl, einer Nüchtern-Glucose von 131 ml/dl, einer mittleren Glukose von 152 ml/dl und einem HbA1c bei 6,9 ist ein klassischer Kandidat für ein Magenband. Eigentlich.

Ein Patient mit einem BMI von 50, 152 kg, Cholesterin bei 140 ml/dl, einer Nüchtern-Glucose von 131 ml/dl, einer mittleren Glukose von 152 ml/dl und einem HbA1c bei 6,9 ist ein klassischer Kandidat für ein Magenband. Eigentlich. Dass sich eine bariatrische Operation aber auch verhindern lässt durch eine engmaschige und individuelle Ernährungstherapie – das machte Dr. Martha Ritzmann-Widderich, Allgemeinmedizinerin aus Rottweil auf dem DGEM-Kongress in Kassel deutlich.

Es gibt nicht die einzig richtige Methode für alle Übergewichtigen

"Ich habe viele Betroffene selbst betreut und Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Diäten, Ernährungsformen, Medikamenten, 'Wundermitteln' und Abnehmprogrammen gesammelt. Eines hat sich dabei herausgestellt: Eine einzige richtige Methode für alle Übergewichtigen gibt es nicht", betonte Ritzmann-Widderich, die sich seit Jahren auf Ernährungsmedizin spezialisiert hat. Je nach Konstitution, Stoffwechsel, Lebenssituation, Beruf, Belastbarkeit, Motivation und nicht zuletzt Lebensstil, kann der Weg zum Erfolg sehr unterschiedlich aussehen. Die Expertin setzt in ihrer Praxis deshalb auf verschiedenste Ansätze mit dem Ziel, für jeden Patienten das richtige zu finden.

Die Ansätze reichen von alleiniger Ernährungsberatung über Gruppenprogramme bis hin zu einem breiten Spektrum medizinischer Maßnahmen von der Akupunktur bis zur Zusammenarbeit mit Stoffwechselkliniken und spezialisierten Zentren, wenn z.B. in Extremfällen die Behandlung mit einem Magenband sinnvoll wird. Da Ernährungsmedizin einer unserer Schwerpunkte ist, gehören zum Praxisteam neben den Ärzten auch Diätassistentinnen bzw. andere Ernährungsfachkräfte.

Genaue Diagnostik ist die Grundlage für das Gelingen der Ernährungstherapie

Zur Ernährungsmedizin gehört für Ritzmann-Widderich sowohl Ernährungsberatung als auch die Diagnostik und Therapie von Verdauungsstörungen und Unverträglichkeiten und die Diagnostik, Therapie und Optimierung des Stoffwechsels. Dabei ist eine genaue Diagnostik die Grundlage für das Gelingen einer Ernährungstherapie. "Nur wenn ich ganz genau weiß was dem Patienten fehlt und was er braucht, finde ich die richtige Methode für ihn", erklärt Ritzmann-Widderich.

Patienten mit Verdauungsstörungen/Abdominalbeschwerden werden untersucht auf:

Patienten mit Verdauungsstörungen und extraintestinalen Symptomen:

Patienten mit Gewichtsproblemen:

Bei Patienten mit Gewichtsproblemen zählen Ernährungsanalysen, teils computergestützt, zur Diagnostik. BIA-Messungen geben Aufschluss über die Körperzusammensetzung. Mikronährstoffe werden erfasst und Fettsäureprofile erstellt. Ritzmann-Widderich übernimmt auch die Vor-und Nachbetreuung von bariatrischen Patienten und schult Patienten in speziellen Ernährungsformen.

Zur Therapie gehören:

Die Vorgehensweisen und Methoden sind vielfältig – und auf jeden Patienten zugeschnitten:

Doc Weight (Mobilis), Optifast, "Leberfasten", BMI-Zirkel, interdisziplinäre Nachsorge, telemedizinische Programme.

Referenzen:
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin, Kongress Palais Kassel, 21. Juni bis 23. Juni 2018
Vortragssitzung DGEM & VDOE & BDEM: Umsetzungen moderner ernährungsmedizinischer Erkenntnisse