Erster Kongress zur Teleneurologie findet in Erfurt statt

Vom 23. bis 24. Juni 2017 findet in Erfurt der 1. Deutsche Teleneurologie-Kongress statt. Die Veranstaltung für Fachvertreter wird von der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin in Kooperation mit der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) organisiert.

Videokonferenz mit Experten der Schlaganfallklinik möglich

Vom 23. bis 24. Juni 2017 findet in Erfurt der 1. Deutsche Teleneurologie-Kongress statt. Die Veranstaltung für Fachvertreter wird von der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin in Kooperation mit der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) organisiert.

Etwa 10.000 Thüringer erleiden jährlich einen Schlaganfall. Die Störung der Blutversorgung im Gehirn ist die dritthäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für Behinderungen bei Erwachsenen. Das noch recht junge medizinische Gebiet der Teleneurologie ist hier ein Meilenstein für die verbesserte Versorgungsqualität bei neurologischen Erkrankungen. Vorreiter ist das “Schlaganfall Telemedizin Netzwerk Thüringen“, kurz SATELIT genannt, das am UKJ koordiniert wird. Krankenhäuser, die über keine eigene Spezialabteilungen für Schlaganfallpatienten verfügen, können sich über Videokonferenz mit dem UKJ verbinden und schnell Expertenmeinungen einholen.

Seit mittlerweile fünf Jahren gibt es jetzt SATELIT. Über Erfahrungen dieser computergestützten Kommunikations- und Netzwerktechnologie bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen geht es unter anderem bei dem 1. Deutschen Teleneurologie-Kongress in Erfurt. Unter dem Motto “Teleneurologie - Stand und Perspektiven in Deutschland“ geht es neben der akuten Schlaganfallbehandlung auch um andere telemedizinische Anwendungsszenarien, zum Beispiel in der Epilepsie oder der Notfallmedizin. Veranstaltet wird der Kongress von der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin und der Klinik für Neurologie des UKJ. Geleitet wird die Klinik von Professor Dr. Otto W. Witte.

Der Kongress wendet sich an Klinikvertreter, Ärzte, Pflegemitarbeiter, Therapeuten und alle, die sich für den Bereich Neurologie sowie Rehabilitation interessieren. Vorgestellt wird auch eine erste Bilanz nach fünf Jahren SATELIT über die Qualität der Schlaganfallversorgung im ländlichen Raum. Mittlerweile 14 Thüringer Kliniken haben Kooperationsverträge mit dem telemedizinischen Netzwerk geschlossen, das von Jena koordiniert wird und gemeinsam mit der Klinik für Neurologie am Klinikum Altenburger Land die telemedizinische Betreuung vornimmt.

“Über Einbeziehung der neurologischen Expertise in die Akutbehandlung eines Schlaganfalles können die Folgen für die Patienten vermindert werden. Mithilfe des Netzwerks werden diese Behandlungsmöglichkeiten für viele Patienten in Thüringen zugänglich gemacht“, bilanziert Dr. Albrecht Günther, Oberarzt der Klinik für Neurologie am UKJ und Koordinator von SATELIT. Seit Beginn von SATELIT im Frühjahr 2012 wurden mehr als 10.000 Patienten unter Einbeziehung des Netzwerks behandelt. Damit verfügen die Experten und die Kollegen der Kooperationskliniken über ständig wachsende Erfahrungen, was die Qualität ihrer Arbeit immer weiter verbessert.