Fixationssystem snakeFX soll medizinische Versorgung von Schwerverletzten verbessern

Der Unfallchirurg Dr. Heiko Durst hat mit snakeFX ein neuartiges Fixationssystem zur Erstversorgung offener Knochenbrüche entwickelt. Mittels Crowdfunding will er das Produkt auf den Markt bringen.

Der Unfallchirurg Dr. Heiko Durst hat mit snakeFX ein neuartiges Fixationssystem zur Erstversorgung offener Knochenbrüche entwickelt. Mittels Crowdfunding will er das Produkt auf den Markt bringen.

Knochenbrüche können in Kriegs- und Krisenregionen schnell lebensbedrohlich werden, wenn sie nicht schnell und professionell versorgt werden. Der Regensburger Unfallchirurg Dr. Heiko Durst hat mit Blick auf Krisengebiete mit snakeFX ein neues Fixationssystem entwickelt, das es erlaubt, auch schwerverletzte Polytrauma-Patienten zu versorgen. Über die Crowdfunding-Plattform aescuvest will er dafür das notwendige Geld zusammen bekommen, um einen Prototypen zu entwickeln.

Die Grundidee für das Fixationssystem begegnete dem Mediziner in „einem Spielzeuggeschäft“, wie er selbst sagt. “Und zwar in Form einer Push Puppet.” Diese auch als Wackeldackel bekannten Figuren bestehen meist aus kleinen Holzsegmenten. Die Beine sind aus Perlen aufgebaut, die von federgespannten Schnüren in Position gehalten werden. Durch Drücken der unten im Podest vorhandenen kleinen Platte erschlaffen diese Schnüre und die Beine knicken ein. Lässt man die Feder die Fäden wieder anspannen, richtet sich das Objekt wieder auf.

Systeme zur äußerlichen Stabilisierung von Knochenbrüchen – so genannte “Fixateur externe” – bestehen meist aus Pins, die in den Knochen gedreht werden. Bei herkömmlichen Systemen werden diese Pins bislang mittels mehrerer Stangen oder Aluminium-Röhren verbunden und stabilisieren so den Knochenbruch. snakeFX dagegen sei aus 15-20 miteinander verbundenen Halbschalen aufgebaut und passe sich “schlagenartig” dem jeweiligen Knochenbruch an, erklärt Durst. Der snakeFX wird auf die Pins aufgeklippt und anschließend wird die “Schlange” mit einem zentralen Zugelement sowohl in sich stabilisiert, als auch an den Pins fixiert. Dadurch lasse sich Zeit einsparen. Das neue System verspricht eine um 80 Prozent schnellere Anwendung und einfachere Handhabung als bisherige Konzepte. Dieses neuartige System solle sich besonders für Personengruppen eignen, die keine orthopädisch-unfallchirurgische Ausbildung haben – zum Beispiel in Krisengebieten.

Wer die Entwicklung von snakeFX unterstützen will, kann sich ab einem Betrag von 250 Euro beteiligen. Weitere Informationen unter aescuvest.de/snakefx.

Text: vt

Foto: snakeFX