Forscher entwickeln Impfstoff gegen Chlamydien

Die ersten Schritte zur Entwicklung von einem Impfstoff gegen Chlamydien sind von einem Forscherteam aus Kanada gemacht worden.

Die ersten Schritte zur Entwicklung von einem Impfstoff gegen Chlamydien sind von einem Forscherteam aus Kanada gemacht worden.

Forscher am Michael G. DeGroote Institut für Infektionskrankheiten an der McMaster Universität in Hamiltorn, Ontario, Kanada, haben den ersten, weitgehend zuverlässigen Impfstoff gegen Chlamydien entwickelt. In einer kürzlich von der Fachzeitschrift Vaccine veröffentlichten Studie zeigen Forscher, dass ein neues Chlamydien-Antigen namens BD584 ein potentielles Ziel-Antigen bei der Suche nach einem Impfstoff gegen die am weitesten verbreitete Art von Chlamydien, den Chlamydia trachomatis, ist.

Da die meisten Infektionen mit C. trachomatis asymptomatisch verlaufen, wird eine Infektion mit Chlamydien häufig nicht entdeckt und kann zu Infektionen der inneren Genitalorgane, entzündlichen Beckenerkrankungen und zur Unfruchtbarkeit führen. Daher sei die Entwicklung eines Impfstoffes extrem sinnvoll, so der Co-Autor der Studie David Bulir.

Eine Impfung wäre der beste Weg zu Vermeidung einer Chlamydien-Infektion. Die veröffentlichte Studie hat wichtige neue Antigene identifiziert, die als Bestandteil eines Impfstoffes verwendet werden könnten, um die gefährlichen Konsequenzen der Infektion zu verhindern oder abzumildern. BD584 war in der Studie der Forscher in der Lage, die Abspaltung der Chlamydien um 95 Prozent zu reduzieren. Das Antigen sorgte außerdem für die Verminderung von Hydrosalpinx um 87,5 Prozent, einem Symptom von C. trachomatis, bei welchem die Eileiter durch seriöse Flüssigkeiten blockiert werden.

Die Ergebnisse seien sehr vielversprechend, so der Hauptautor der Studie James Mahony, Professor für Pathologe und Molekularmedizin an der Michael G. DeGroote School of Medicine der McMaster-Universität und Forscher am St. Joseph Healthcare Hamilton’s Research Institute, an der die Forschungsarbeit durchgeführt wurde.

Co-Autor und PhD-Student Steven Lang erklärte, dass die Impfung nicht nur gegen die aktuell getestete und häufigste Art von Chlamydien wirke, sondern auch das Potential zeige, gegen alle C. trachomatis Unterarten zu wirken. Dies beinhalte auch eine Unterform, die sogenannte Trachome, hartnäckige Bindehauterkrankungen, hervorrufe. Trachoma ist eine Augeninfektion durch Chlamydien hervorgerufen und ist die häufigste Ursache für vermeidbare Erblindung in vielen ärmeren Ländern der Welt.

Die Impfung solle durch die Nase geschehen, da dies ein einfacher und schmerzloser Weg sei und keine ausgebildeten medizinischen Mitarbeiter in der Applikation benötige. Dies sei eine besonders gute Lösung für Entwicklungsländer, so Liang. Der nächste Schritt sei die Erforschung der Effektivität gegen unterschiedliche Unterarten von Chlamydien und die Bewertung verschiedener Impfstoff-Kombinationen.